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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 23.02.11

Großer BDA-Preis geht an Volker Staab
Architekt des LWL-Landesmuseums ausgezeichnet

Münster (lwl). Der Architekt des neuen LWL-Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte, Volker Staab, erhält den Großen BDA-Preis 2011. Das entschied eine unabhängige Jury am Dienstag, 22. Februar, in Berlin. Der Bund Deutscher Architekten (BDA) würdigt mit diesem Preis alle drei Jahre das besondere Werk und das ungewöhnliche Wirken eines zeitgenössischen Architekten. Volker Staab aus Berlin gewann 2005 den Architektenwettbewerb zum LWL-Landesmuseum in Münster, das 2013/2014 neu eröffnet wird.

LWL: Herr Staab, zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zu dieser renommierten Auszeichnung. Welche Bedeutung hat der Preis für Sie?

Staab: Natürlich ist es immer sehr schmeichelhaft, einen Preis zu bekommen. Denn es zeigt, dass die Qualitäten, die ich selber in meiner Arbeit sehe, auch von anderen wahrgenommen werden. Ein bisschen ernst sehe ich diese Auszeichnung aber auch: Denn es zeigt endgültig, dass die Zeiten des jungen Architekten vorbei sind.

LWL: In der Begründung der Jury heißt es, dass Sie ¿souverän und dennoch mit größter Rücksicht auf Bestehendes Raumschöpfungen von fesselnder Bildhaftigkeit entwerfen¿. Genau diese Situation haben wir ja auch bei unserem Museumsneubau in Münster, wo Ihr Bau auf bestehende Architektur und eine feste innerstädtische Struktur trifft. Fällt es Ihnen leicht, sich einzufügen?

Staab: Als Architekt interessiere ich mich dafür, einen Bau als Teil des Stadtgefüges zu entwerfen und dabei das Spezifische eines Ortes zu berücksichtigen, ich benutze die Umgebung also sozusagen als Rohstoff. In meiner Architektur bringe ich die inhaltlichen Aufgaben des Gebäudes und die besonderen örtlichen Gegebenheiten zusammen. Das liegt mir mehr, als auf der grünen Wiese ein exaltiertes Gebäude zu entwerfen.

LWL: Die Juroren loben ihren Mut, ¿auf den billigen Triumph der großen Geste zu verzichten¿ und ¿sensibel und dennoch mit einer unverwechselbaren Handschrift das Prägende des Ortes¿ weiterzubauen ¿ ¿ohne selbstherrliche Zeichensetzung¿. Was genau macht Ihre Handschrift aus?

Staab: Es gibt unterschiedliche Strömungen in der Architektur und natürlich auch Architekten, die ihre Bauten als ganz persönliches Markenzeichen sehen. Für mich ist Architektur kein Marketinginstrument. Sie muss an dem Ort, an dem sie gebaut wird, gut funktionieren. Dabei arbeite ich auch gerne mit Gegensätzen, wie sich an der Spitze des Museumsneubau in Münster erkennen lässt: Es hat einen Reiz für mich, wenn alte und neue Architekturen aufeinander stoßen und trotzdem eine Beziehung zueinander aufbauen können, ohne autistisch zu wirken.

Zum Hintergrund:
Zu den wichtigsten Arbeiten der letzten Jahre von Volker Staab gehören eine Vielzahl von Museen wie das Neue Museum in Nürnberg, die Sanierung des Albertinums in Dresden, aber auch das Kanzleigebäude der Deutschen Botschaft in Mexiko und das Servicezentrum auf der Theresienwiese in München. Volker Staab leitet das Büro Staab Architekten in Berlin-Kreuzberg.
Volker Staab setzt mit der Preisverleihung die Reihe ausgezeichneter Architekten fort, an deren Anfang 1964 Hans Scharoun, später unter anderem Ludwig Mies van der Rohe, Egon Eiermann und Oswald Mathias Ungers standen, die jeweils eine spezifische Epoche der Architekturgeschichte mit bestimmt und begleitet haben. Die Jury ¿ der die Architekturkritikerin Laura Weißmüller, der Architekturtheoretiker Prof. Dr. Gerd de Bruyn, die Architekten Prof. Dr. Annette Rudolph-Cleff, Prof. Heribert Gies, Prof. Andreas Meck und Michael Frielinghaus (Präsident des BDA) angehörten ¿ trafen ihre Entscheidung einstimmig. Verliehen wird der Preis am 28. Mai 2011 in Leipzig.

Pressekontakt:
Claudia Miklis, LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Telefon: 0251 5907-168, claudia.miklis@lwl.org und Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Volker Staab in seinem Büro in Berlin-Kreuzberg.
Foto: Michael Brunner



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