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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 20.10.10

Nebelschwaden und Klangteppich
Neue Alchemie: Technik trifft Natur

Münster (lwl). In der Sonderausstellung ¿Neue Alchemie. Kunst der Gegenwart nach Beuys¿ (bis 16. Januar 2011) zeigt das LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster elf Positionen zeitgenössischer Kunst, die ästhetische und inhaltliche Kategorien von Joseph Beuys aufgreifen. Diese junge Künstlergeneration beschwört die Kraft des Ursprünglichen, der Natur, der Energie und des Irrationalen und schafft Werke aus Materialien wie Ton, Gips, Holz und Ästen, Metallen, Steinen, verschiedenen Tiermaterialien und Textilien. In einer Serie stellt das Landesmuseum des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) ausgewählte Exponate vor.

Ungewohnte Eindrücke erwarten den Besucher in der Ausstellung ¿Neue Alchemie. Kunst der Gegenwart nach Beuys¿ im LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte: Wasserdampf, begleitet von Glucksen und Rauschen, das immer wieder an- und abschwillt ¿ die Arbeit ¿Shedding Skin (Perpetual current for twenty-four buckets)¿ von Nina Canell beeindruckt optisch und akustisch. Die schwedische Künstlerin hat 24 verschiedenfarbige Plastikwannen und Emaille-schüsseln in lockerer Gruppierung im Raum aufgestellt, die durch dreibeinige Tragegestelle aus Stahl erhöht sind. Die Wannen sind mit Wasser gefüllt und mit Trommelfellen verschlossen. Zwischen und hinter ihnen schlängeln sich am Boden meterlange Kabel, die auf einem Steckbrett mit Transformatoren, Steckdosen und Sicherungen enden. Die Kabel wirken in ihrer Vielzahl und in ihrer unkontrollierbar scheinenden Anordnung geradezu lebendig, als entwickelten sie ein Eigenleben. Vergleichbar mit Nervenbahnen und für das menschliche Auge unsichtbar fließt in den Kabeln Energie, die Motor ist für verschiedene Vorgänge: Aus den Schüsseln steigt Nebel auf, der den vormals banalen Haushaltsutensilien eine ganz neue ästhetische Wirkung gibt. Durch die Bewegung des Wassers geraten die Trommelfelle in Schwingung und ein Klangteppich breitet sich aus.

Nina Canell befasst sich in ihren Arbeiten mit physikalischen Vorgängen, die häufig ganz unbemerkt wirken und doch einen Einfluss auf das Leben haben. Dort, wo man nur einen leeren Raum vermutet, sind doch immer Schallwellen vorhanden, es fließt Strom oder es wirken Magnetfelder. Die Künstlerin macht solche Kräfte sichtbar und übersetzt sie in ästhetische Formen. ¿Shedding Skin¿ bezieht sich trotz seines rein technischen Äußeren auf natürliche Abläufe und Vorgänge. Im Vordergrund steht dabei das in der Natur immer wieder zu findende Prinzip des Kreislaufs, des Werdens und Vergehens alles Lebendigen.

Weitere Informationen unter
http://www.lwl-landesmuseum-muenster.de.

Pressekontakt:
Nina Heinrich, LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Telefon: 0251 5907-209, nina.heinrich@lwl.org und Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Physikalische Vorgänge werden zu Kunst: Nina Canell zeigt eine Arbeit mit Nebelschwaden und Klangteppich.
Foto: Robin Watkins



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