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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 13.10.10

Vergängliche Kunst
Neue Alchemie: Werk aus Zuckerpapier im LWL-Landesmuseum

Münster (lwl). In der Sonderausstellung ¿Neue Alchemie. Kunst der Gegenwart nach Beuys¿ (bis 16. Januar 2011) zeigt das LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster elf Positionen zeitgenössischer Kunst, die ästhetische und inhaltliche Kategorien von Joseph Beuys aufgreifen. Diese junge Künstlergeneration beschwört die Kraft des Ursprünglichen, der Natur, der Energie und des Irrationalen und schafft Werke aus Materialien wie Ton, Gips, Holz und Ästen, Metallen, Steinen, verschiedenen Tiermaterialien und Textilien. In einer Serie stellt das Landesmuseum des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) ausgewählte Exponate vor.

Eine Art rosa Vorhang, an dünnen Fäden an der Decke aufgehängt, empfängt den Besucher in der Ausstellung ¿Neue Alchemie. Kunst der Gegenwart nach Beuys¿: Es handelt sich um die Arbeit ¿It¿s Proof That Counts¿ der schottischen Künstlerin Karla Black. Ein besonderes Merkmal der Arbeiten von Karla Black ist ihre Vergänglichkeit, die meisten Arbeiten überstehen nur die Dauer einer Ausstellung. Der Grund dafür liegt im Material: Oft benutzt sie Produkte aus der Schönheitsindustrie wie Makeup, zerriebene Seife, Puder oder Bräunungsspray. Die Arbeit ¿It`s Proof That Counts¿ besteht aus Zuckerpapier, das mit einer Länge von über fünf Metern und einer Höhe von fast zwei Metern von der Decke abgehängt ist. Die Oberfläche des Zuckerpapiers ist mit Lehm und aufgesprühter Farbe bearbeitet. Auf der Vorderseite finden sich kryptische Zeichen, die entfernt an urzeitliche Höhlenmalerei erinnern könnten.
Zuckerpapier ist zwar sehr flexibel, zugleich aber auch äußerst anfällig für Risse. Einige Beschädigungen sind bereits zu erkennen und unterstreichen den Eindruck des bevorstehenden Verfalls. Die Verletzbarkeit des Materials steht der raumgreifenden Wirkung der Arbeit gegenüber, die für den Betrachter geradezu körperlich spürbar wird. Um sie ganz zu erfassen, muss sie umrundet und in der Länge abgeschritten werden. Dennoch erweckt ¿It`s Proof That Counts¿ nicht den Eindruck eines unüberwindbaren Hindernisses. Auch die Farbgebung in Pastelltönen unterstreicht die Wirkung von Leichtigkeit und Zerbrechlichkeit. Der Arbeit ¿It¿s Proof That Counts¿ gelingt es, trotz aller Biegsamkeit und Verletzbarkeit die Balance im Raum zu halten. Hält dieses Gleichgewicht aber auf Dauer auch zwischen Natürlichkeit und Künstlichkeit, zwischen Schönheit und Verfall?

Weitere Informationen unter
http://www.lwl-landesmuseum-muenster.de.

Pressekontakt:
Nina Heinrich, LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Telefon: 0251 5907-209, nina.heinrich@lwl.org und Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Kunst für den Moment: Die Arbeit ¿It¿s Proof That Counts¿ von Karla Black im LWL-Landesmuseum.
Foto: LWL/Hanna Neander



Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



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