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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 23.09.09

Gemalte Kristalle
LWL-Landesmuseum zeigt Ausstellung über Max Ernst und Peter Schamoni

Münster (lwl). Das LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster kombiniert in einer außergewöhnlichen Ausstellung die Kunst von Max Ernst mit dem filmischen Werk von Peter Schamoni. Das Kunstmuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) beleuchtet in der Ausstellung ¿Max Ernst läßt grüßen.¿ Peter Schamoni begegnet Max Ernst (27.9. ¿ 10.1.2010) mit rund 200 Exponate sowie Großfotos und Filminstallationen die tiefe Freundschaft zwischen dem Dadaisten und Surrealisten und dem Film-Produzenten. In einer Serie stellt der LWL ausgewählte Exponate der Ausstellung vor.

Auf den ersten Blick ist nichts Figürliches in dem Bild erkennbar, und doch deutet der Titel ¿Ein Kristall, seine Witwe und sein Kind¿ etwas Körperliches oder zumindest Gegenständliches an. Ein Kristall und seine Familie? Vielleicht sind in diesen Formen vor dem kristallinen Hintergrund auch Augen zu erkennen, vielleicht ein Gesicht, doch ¿was man sieht, hat sich schon wieder verflüchtigt¿, sagt Dr. Erich Franz, Kurator für Gegenwartskunst am LWL-Landesmuseum. Wie im italienischen Futurismus ¿durchdringen sich Vorder- und Hintergrund, die Perspektive wird aufgehoben, unzusammenhängende, große und kleine Motive werden auf überraschende Weise kombiniert und lineare Schräglagen nachdrücklich betont¿.

In einem abstrakten, aus farbigen Dreiecken komponierten Bild seines Künstlerfreundes August Macke sah Max Ernst erstmals die ¿Absicht, Ausdruck für ein Seelisches zu geben allein durch die Form¿. Beide besuchten im Studium mehrere Vorlesungen, die sich mit der Aufmerksamkeit des Betrachters und dessen Interpretation von Bildern beschäftigten. Daraufhin entstanden Werke, die dem Betrachter keine festen Motive vorgaben, sondern diesem den Freiraum boten, in die Farben und Formen gegenständliche Motive ¿hineinzusehen¿.

Obwohl Max Ernst bei Macke von ¿einer geradezu beängstigenden Ruhe, einer verborgenen Eleganz und unwiderstehlichen, musikalischen Anmut¿ spricht, bleiben in seinen eigenen Bildern deutlich erkennbare formale und motivische Widersprüche bestehen. Statt einer klaren Komposition hält hier die blaue, bewegte Farbe das Bild zusammen. Das Wegkratzen und Eindrücken der Farbe, das Durchdrücken von Schnüren und eines Spitzendeckchens unter der Leinwand, hervorstehende Farbränder, das Aufsprühen und Aussparen mit Schablonen, dies alles gibt dem Bild eine räumliche, sogartige Wirkung.

Pressekontakt:
Julia Haseloff, Telefon: 0251 5907-209, presse.landesmuseum@lwl.org und Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Max Ernst, Ein Kristall, seine Witwe und sein Kind, 1960-61.
Foto:LWL/ © VG Bild-Kunst Bonn



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