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Presse-Infos | Soziales

Mitteilung vom 18.09.09

¿Es gewinnen alle Seiten¿
Beim Wechsel von behinderten Menschen auf den Arbeitsmarkt profitieren auch die Unternehmen

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Minden (lwl).
Energisch tippt Frank Zywitzki auf die Tasten seines Computers. Er gibt Zahlen in ein Warenwirtschaftssystem ein. Der 49-Jährige gehört zu den rund 260 Mitarbeitern des Mindener Unternehmens Wilhelm Schwenker und ist dort mit dem Altteile-Management beschäftigt. Alles wirkt normal, die Arbeitsschritte gehen ihm routiniert von der Hand. Doch der 49-Jährige ist schwerbehindert, hat durch eine lange Alkoholsucht sich und seinen Körper fast zerstört. Jahrelang arbeitete er auf einem beschützen Arbeitsplatz in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung, bis er den Sprung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt schaffte.

Unterstützt hat ihn dabei der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Bis Ende 2010 sollen mindestens 200 Menschen mit Behinderung in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden. ¿Im vergangenen Jahr ist uns das bei 29 Personen gelungen. Das ist ein erster Erfolg, den wir vor allem unseren Integrationsassistenten in den Werkstätten für Menschen mit Behinderungen zu verdanken haben¿, sagt LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch.

Frank Zywitzki hat mittlerweile sogar einen festen Vertrag. ¿Als ich hier anfing, habe ich gedacht, dass ich bis zur Rente vielleicht gerade mal zum Putzen tauge und noch so manchen Besen kaputt fegen würde¿, erinnert sich Zywitzki. Doch weit gefehlt. In dem 49-Jährigen steckte mehr, als er glauben konnte. ¿Als Frank zu uns kam, wollte er nicht am Computer arbeiten, nicht Stapler fahren und keine Verantwortung übernehmen. Jetzt kann er das alles und leitet sogar noch einen Kollegen an, der ebenfalls aus der Werkstatt kommt¿, sagt Harald Wegener, Objektmanager der Firma Schwenker.

Erst nach einer langjährigen Therapie ist Frank Zywitzki von seiner Alkoholsucht losgekommen. Seit zehn Jahren ist er jetzt trocken. Sein Weg zurück ins Arbeitsleben begann im Jahr 2002 in den Diakonischen Werkstätten in Minden. Dort wurde schnell klar, dass Zywitzki mehr kann, erklärt Elke Entgelmeier. Die vom LWL finanzierte Integrationsassistentin im Werkstattbereich der Diakonie Minden führte ihn über ein internes Vorbereitungspraktikum zu einem Praktikum bei Schwenker, wo er die Erwartungen erfüllte. 2007 waren sich dann alle Beteiligten einig, dass er es im Unternehmen dauerhaft schaffen kann.

Bei der Firma Schwenker arbeiten bereits mehrere Menschen mit Behinderungen. Das Unternehmen steht zur aktiven Integration behinderter Menschen in die Arbeitswelt. ¿Man muss die Leute an die richtige Stelle setzen, dann klappt das auch¿, ist sich Harald Wegener sicher. Vor allem deswegen, weil Wegener die Schwenker-Belegschaft kennt und Stimmungen ausloten kann. ¿Natürlich gab es auch Kollegen, die befürchteten, dass Frank ihnen mehr Arbeit machen würde. Und das wäre ja nicht im Sinne der Firma, weil es Geld kosten und das Arbeitsklima verderben würde¿, sagt Wegener, während er Zywitzki eine Hand auf die rechte Schulter legt. ¿Aber so wie es jetzt läuft, gewinnen alle Seiten.¿

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Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
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Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



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