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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 08.09.09

"Medien.nutzen ¿ Leben und Lernen mit Medien"
Kongress warnt vor Killerspielen als Leistungskillern und fordert Medienkompetenzförderung

Dortmund (lwl). Medien sind heute in der Alltagswelt von Kindern und Jugendlichen allgegenwärtig. Sie bereichern die Kommunikation und Interaktion der jungen Menschen untereinander. Der Umgang mit ihnen ist jedoch meist geprägt von Unterhaltung und Spaß - die Risiken treten oft zurück. Vor diesem Hintergrund haben die Landesanstalt für Medien NRW (LfM) und die Medienberatung NRW der beiden Landschaftsverbände Westfalen-Lippe (LWL) und Rheinland (LVR) auf dem landesweiten Kongress ¿Medien.nutzen ¿ Leben und Lernen mit Medien¿ in Dortmund vor mehr als 300 Lehrern, Eltern und Interessierten für eine intelligente Medienkompetenzförderung in Familie und Schulen geworben.

¿Killerspiele sind Leistungskiller¿, lautete die These des Referates von Prof. Dr. Christian Pfeiffer, in dem er vor den Gefahren elektronischer Spielewelten warnte. . Er warb zugleich aber ¿ am Beispiel Neuseeland - überzeugend für einen umfassenden und kreativen Einsatz von Medien in der Schule.
Der Direktor des Kriminologischen Forschungsinstitutes Niedersachsen belegte mit statistischen Daten, dass mit steigendem Medienkonsum die Lernleistungen nachlassen. Trotz der von Pfeiffer beschriebenen Gefahren, da waren sich Medien- und Bildungsexperten in Dortmund einig, sei das Ausklammern digitaler Medien aus dem Alltag von Kindern und Jugendlichen weder denkbar noch sinnvoll.

LfM-Direktor Norbert Schneider beschrieb Medienkompetenz als die Orientierungs- und Überlebenskompetenz in der digitalen Welt. Sie sei - komplementär zur Regulierung, die Medien steuern soll - die Kompetenz der ¿Selbststeuerung der Nutzer¿: ¿Medienkompetenz muss deshalb ein wesentliches Stichwort auf der Agenda der Bildungspolitik werden.¿ Eltern und Pädagogen hätten zwar Risiken bei der Mediennutzung der Kinder im Blick, doch in der praktischen Umsetzung gebe es oft Unsicherheiten.

Für den LWL und den LVR wies LVR-Direktor Harry K. Voigtsberger darauf hin, dass auch die Kommunen in NRW im Rahmen ihrer Verantwortungsgemeinschaft für Bildung vor Ort der Medienkompetenz höchste Bedeutung beimessen. Er unterstrich, dass der LWL und der LVR auch in der schwieriger werdenden Finanzsituation ihren Beitrag durch attraktive Unterstützungsangebote leisten werden.

In über zwanzig Arbeitsgruppen erfuhren die Teilnehmer mehr über konkrete Anwendungsbereiche und Gefahren der digitalen Medien. Das Programm berücksichtigte dabei sowohl Risikopotenziale wie Suchtgefahren oder Cybermobbing als auch zukunftsweisende Internet-basierte Unterrichtsmodelle. Das Spektrum reichte vom Podcast-, Handy- oder Spielfilm-Einsatz im Unterricht über internationale Lernnetzwerke bis zu Sicherheitsregeln für soziale Online-Communitys und den Schutz der Urheber- und Persönlichkeitsrechte im Internet.

¿Neue Medien sind nicht per se negativ, aber es gibt auch Risiken, die mit ihnen verbunden sind¿, räumte Günter Winands, Staatssekretär im Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW, ein. Er hob nochmals hervor, dass neue Medien unverzichtbar für ein erfolgreiches Lernen an der Schule seien.

Ein ausführlicher Tagungsbericht und eine Fotodokumentation sind in Kürze auf http://www.lfm-nrw.de und http://www.medienberatung.nrw.de abrufbar.

Pressekontakt:
Markus Fischer, Tel.: 0251 591-235 und Dr. Peter Widlok, Tel.: 0211 77007141 und Christiane Thomsa, Tel.: 0211 8921478
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.





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