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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 02.04.09

Junge Künstler hinterfragen im LWL-Landesmuseum Architektur
¿Aufriss¿ thematisiert kurz vor dem Abriss die alten Ausstellungsräume

Münster (lwl). Kurz bevor das LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in diesem Jahr mit einem umfangreichen Umbau in eine neue Zukunft aufbricht, widmet sich die Ausstellung ¿Aufriss¿ noch einmal den langjährigen Ausstellungsräumen aus den 1970er Jahren. Für zwei Wochen werden die leeren Räume Schauplatz eines Kunstprojektes. 16 Studierende der Kunstakademie Münster und ein Gastkünstler verwandeln das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) mit ihren Rauminstallationen und Wandmalereien in ein lebendiges Raum-Labor.

¿Die Ausstellung thematisiert kurz vor dem Abriss den alten Museumsbau und richtet zugleich den Blick in eine neue Zukunft¿, sagt LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale. In ihren Arbeiten beziehen sich die jungen Künstler in unterschiedlicher Weise auf das Gebäude: ¿Langjährige Ausstellungsarchitektur wird hinterfragt, Kunstwerke wie Josef Albers¿ Supraporten werden als Graffiti imitiert und die Schatten barocker Bilder an den leeren Ausstellungswänden nachgezeichnet.¿ Museumsdirektor Dr. Hermann Arnhold: ¿Unsere Sammlung ist zwar bereits aus diesen Räumen ausgezogen, doch sind die Museumsstücke nicht spurlos verschwunden. An jeder Ecke und in jedem Raum hat die über 30-jährige Ausstellungsgeschichte ihre Spuren und Erinnerungsfetzen hinterlassen, die jetzt in ¿Aufriss¿ aufgegriffen werden.¿

Ein Beispiel ist die Abteilung Mittelalter: Hier wurden vor einigen Wochen die schweren Steinskulp-turen unter anderem der Brabender von ihren Sockeln gehoben und Altarbilder aus der Wand gestemmt. Das geht natürlich nicht, ohne Spuren zu hinterlassen. Auf diese Situation stießen die jungen Künstler, als sie das Museum als ihren künftigen Ausstellungsraum besichtigten. Häufig haben sie die vorgefundenen Materialien der Räume zum Motiv gewählt. So werden in einer Installation die weißen Plastikplatten der Lichtdecke zu einer neuen Struktur gestapelt.

¿Aufriss¿ ist eine Ausstellung mit Event-Charakter: ¿Die zwei Wochen der Ausstellungslaufzeit sind gespickt mit einem intensiven Programm aus Filmabenden, Vorträgen, einer Party und Veranstaltungen des Westfälischen Kunstvereins. Eine improvisierte Küche bietet die Möglichkeit mittags spontan ein gemeinsames Essen zu kochen, und in der Bibliothek können sich interessierte Besucher Hintergrundinformationen zum Museum ansehen¿, sagt Dr. Marcel Schumacher vom LWL-Landesmuseum. Für die Künstler als auch die Besucher bietet sich somit in den nächsten zwei Wochen die letzte Gelegenheit die ehemaligen Ausstellungsräume zu besichtigen und dabei vielleicht noch einmal neu kennen zu lernen.

Ausstellung ¿Aufriss¿
im LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte
4.4. ¿ 19.4.2009
Eröffnung: 3.4.2009, 19 Uhr

Pressekontakt:
Claudia Miklis, LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Telefon: 0251 5907-168 und Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org


Anlagen:
Anlage 1: Hintergrundtext.pdf
Anlage 2: Informationen zu den KünstlerInnen sowie zum Rundgang.pdf



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Mit seiner Arbeit "Cut-out Albers" bezieht sich der Düsseldorfer Künstler Martin Pfeifle auf die zwei Supraporten von Josef Albers, die an dieser Stelle über drei Jahrzehnte hingen.

Foto zur Mitteilung
Kirill Ivlev hat seine raumgreifende Installation "Die Soße des Himmels" im ehemaligen Barock-Ausstellungsraum realisiert.
Fotos: Sabine Ahlbrand-Dornseif



Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



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