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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 04.12.08

In Westfalen angekommen
LWL gibt Film über Migration auf DVD heraus

Münster/Westfalen (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) veröffentlicht am Montag (8.12.) einen Film über historische und aktuelle Aspekte von Migration und Integration. Der Streifen ¿Weggegangen, angekommen, geblieben... und dann?¿ ist ein Kooperationsprojekt des LWL-Medienzentrums und der Volkskundlichen Kommission für Westfalen. Das NRW-Familienministerium unterstützte die Produktion.

Im Mittelpunkt des rund 40-minütigen Films von Gesa Kok stehen neun Menschen unterschiedlicher Generationen und Herkunft, die ihre Migrationserfahrungen schildern. Sie kommen aus Italien, Polen, Marokko, Griechenland, Lettland, dem Irak sowie der Türkei und arbeiten als Diätassistentin, Hausmeister oder Restaurator. Heute leben sie fast alle in Westfalen. Anschaulich und persönlich erzählen die Interviewten, warum sie nach Deutschland gekommen sind, wie ihre ersten Eindrücke waren und wie heute ihr Alltag aussieht. Diese unmittelbaren Erzählungen erlebter Migrations- und Integrationsgeschichte verbindet der Film mit einem historischen Überblick über die Geschichte der Ein- und Auswanderung in Westfalen.

Eine der Personen, die in dem Dokumentarfilm zu Wort kommen, ist Berenika Oblonczyk. Als Dreijährige verließ die heutige Fotografin im Jahr 1989 mit der Familie ihr Heimatland Polen. ¿Mein Vater hatte in Deutschland eine bessere Arbeitsstelle gefunden und meine Mutter wollte natürlich bei ihm bleiben¿, sagt die junge Frau. Gemeinsam mit ihren Eltern und ihrer jüngeren Schwester lebte sie deshalb fortan am Niederrhein. Als junges Mädchen sei es ihr leicht gefallen, die deutsche Sprache zu erlernen. Ihre Methode: ¿möglichst viele Disney-Filme schauen¿, erinnert sich die 22-Jährige im Interview für den Film. Seit drei Jahren wohnt Berenika Oblonczyk in Münster.

Anstoß zur Diskussion
Migration ist für mehr als jeden Fünften in NRW ein Teil der eigenen oder familiären Identität. Die Motive für das Weggehen und Ankommen können vielfältig sein. Zu den Migranten gehören Arbeitswanderer wie die Oblonczyks ebenso wie Kriegsvertriebene und Flüchtlinge. Im Film erzählen zum Beispiel Menschen, die aus politischen Gründen oder wegen besserer Ausbildungsmöglichkeiten nach Deutschland kamen, von ihren Beweggründen, Erwartungen und Erfahrungen.

Antworten und Aussagen der Akteure stellt Regisseurin Gesa Kok nach Themen wie Fremdheit, Heimat und Vorurteile zusammen. ¿Diese persönlichen Berichte bilden eine anschauliche Basis für die Auseinandersetzung mit dem Thema Migration¿, so Kok. Der Film rege mit seinem historischen, aktuellen und regionalen Schwerpunkt dazu an, sich sowohl mit der Geschichte als auch mit gegenwärtigen Fragen von Migration und Integration zu beschäftigen. Nicht zuletzt möchte er Anstöße zum Dialog zwischen Menschen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte geben. Damit eignet sich die DVD sowohl für die schulische wie für die außerschulische Bildungsarbeit. Ein 20seitiges Begleitheft gibt unter anderem Tipps und Hinweise für den Einsatz des Films im Unterricht und für eigene Interviewprojekte mit Zuwanderern.

Neue Filmreihe
Die DVD ¿Weggegangen, angekommen, geblieben... und dann?¿ bildet den Auftakt zu der neuen Reihe ¿Alltag im Film¿, die das LWL-Medienzentrum in Zusammenarbeit mit der Volkskundlichen Kommission des LWL herausgibt. Ziel der Filmreihe ist es, mit neuen Produktionen zu aktuellen Themen aus Alltagsgeschichte und Volkskunde an die Tradition des volkskundlichen Films in We-stfalen anzuknüpfen.

Premiere des Films ist am 8. Dezember um 20 Uhr im Cinema in Münster (Warendorfer Straße 45-47, 48145 Münster). Im Anschluss an die Filmpremiere stehen die Filmemacherin und einige der Interviewpartner zum Gespräch bereit.

Weggegangen, angekommen, geblieben... und dann?
Ein Film über Migrationserfahrungen

DVD mit Begleitheft, 14,90 Euro (zzgl. Versandkosten)
LWL-Medienzentrum für Westfalen (medienzentrum@lwl.org, Fax: 0251 591-3982) oder im Buchhandel

Pressekontakt:
Martin Holzhause, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Migration ist das Thema des ersten Teils der Reihe ¿Alltag im Film¿.
Foto: LWL


Foto zur Mitteilung
Berenika Oblonczyk verließ vor 20 Jahren ihr Heimatland Polen.
Foto: LWL



Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



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