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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 23.10.08

Bauer und Baron
Eine neue DVD des LWL präsentiert ein doppeltes Zeitzeugenporträt aus dem Münsterland

Münster/Havixbeck (lwl). Mit einer neuen Filmedition in der DVD-Reihe ¿Zeitzeugen des 20. Jahrhunderts¿ macht der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ein Stück Alltags- und Sozialgeschichte Westfalens lebendig. Unter dem Titel ¿Bauer Seesing und Herr Baron¿ erzählt der Film von Angelika Schlüter und Julian Isfort die Geschichte zweier ungleicher Nachbarn. Dabei wird deutlich, wie unterschiedlich Lebenswege sein können und wie sehr sie sich am Ende doch ähneln. Der Film ist mal amüsant, mal nachdenklich, aber immer in einer Weise, die weit über einen nostalgischen Rückblick in die angeblich so ¿gute alte Zeit¿ hinausgeht. Am Montag, 27. Oktober, um 18 Uhr im Franz Hitze Haus in Münster wird die DVD erstmals öffentlich vorgestellt.

Die Autoren Angelika Schlüter und Julian Isfort begleiten die Protagonisten Heinz Seesing und Hermann-Josef Freiherr Raitz von Frentz auf ihrem Weg durch die eigene Lebensgeschichte: Beide leben wenige hundert Meter voneinander entfernt bei Haus Stapel im münsterländischen Havixbeck (Kreis Coesfeld). ¿Unaufdringlich, anschaulich und anrührend vermittelt das doppelte Zeitzeugenporträt die Lebenswege der beiden nahezu gleichaltrigen Nachbarn und liefert aus ihren je eigenen Blickwinkeln Eindrücke, Erlebnisse und Geschichten, welche persönlicher und unterschiedlicher kaum sein könnten¿, so Dr. Markus Köster, Leiter des LWL-Medienzentrums für Westfalen.

Als ¿Bühne¿ für diese Erzählungen fungiert Schloss Stapel, jener Ort, welcher die beiden heute fast 80-Jährigen verbindet und doch so lange getrennt hat. Vor der verträumten Kulisse des Wasserschlosses berichten sie, abwechselnd oder im Dialog und immer respektvoll dem anderen gegenüber, von vergangenen Tagen: vom Leben und Sterben auf dem Gut, von Hoffnungen, Sorgen und Enttäuschungen, von den festgelegten Geschlechter- und Standesrollen, vom Stellenwert von Erziehung und Religion und von den wechselnden Zeitläuften im ¿Dritten Reich¿, in Kriegs- und Nachkriegszeiten.

Auf der einen Seite steht Heinz Seesing, der Sohn einer Landwirts- und Müllersfamilie, die seit Jahrhunderten die gutseigene Mühle bewirtschaftete. Früh wurde er durch einen Unfall des Vaters zur Mitarbeit gezwungen. Direkt, herzlich und lebensfroh berichtet Bauer Seesing über sein Leben auf dem Gut und sein Verhältnis zur ¿Herrschaft¿. Auf der anderen Seite steht Baron Hermann-Josef Raitz von Frentz; auch er ein talentierter und sympathischer Erzähler, jedoch vor einem vollkommen anderen biographischen Hintergrund. In zwei Welten geboren, erlebten beide ihre Kindheit und Jugend in grundverschiedenen gesellschaftlichen Positionen und mit ebenso ungleichen Perspektiven.

¿Ein Film voller Poesie und Leichtigkeit¿, urteilt Prof. Dr. Thomas Sternberg, Direktor der Akademie Franz Hitze Haus, wo die Edition des LWL-Medienzentrums am Montag, 27. Oktober, um 18 Uhr erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wird.

¿Die DVD ¿Bauer Seesing und Herr Baron¿ bereichert die Reihe ¿Zeitzeugen des 20. Jahrhunderts¿ des LWL-Medienzentrums um einen qualitativ hochwertigen Dokumentarfilm, der sich für den Einsatz in der schulischen wie außerschulischen Bildungsarbeit und ganz besonders als Impuls für Gespräche zwischen den Generationen eignet¿, erklärt der Historiker Köster, der das Medium gemeinsam mit den Filmemachern Angelika Schlüter und Julian Isfort im Franz Hitze Haus vorstellen und diskutieren wird. Die beiden Protagonisten Heinz Seesing und Hermann-Josef Freiherr Raitz von Frentz werden ebenfalls anwesend sein. Ein kleiner Imbiss lädt zu Gesprächen und Nachfragen ein. (Anmeldung: 0251/9818-444, info@franz-hitze-haus.de).

Die DVD mit Begleitheft kann am Abend erworben oder ab dem 28. Oktober über das LWL-Medienzentrum für Westfalen, die Filmemacher und den Buchhandel bezogen werden.

Bauer Seesing und Herr Baron. Ein Porträt zweier Nachbarn
DVD, 65 Minuten mit Begleitheft, 14.90 ¿ (zzgl. Versandkosten)
Bezug: LWL-Medienzentrum für Westfalen
(medienzentrum@lwl.org, Fax: 0251 591-3982)

Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Bauer Seesing und Baron Raitz von Frentz vor der verträumten Kulisse von Haus Stapel.
Foto: LWL/Sagurna


Foto zur Mitteilung
Haus Stapel. Historisches Luftbild.
Foto: Archiv Haus Stapel



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