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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 21.02.08

Am 2. März ist Familiensonntag im LWL-Museum für Archäologie in Herne
¿Und ¿ schon was gefunden?¿

Herne/Borken (lwl). Am 2. März steht der Familiensonntag im LWL-Museum für Archäologie) in Herne ganz im Zeichen der Mitmachausstellung ¿Achtung Ausgrabung!¿. Um 15 Uhr stellt die Archäologin Elisabeth Dickmann die aktuelle Großgrabung in Borken vor. Kinder von zehn bis zwölf Jahren führen unter dem Motto ¿Und ¿ schon was gefunden?¿ eine Ausgrabung unter professioneller Anleitung durch. Parallel hierzu können die Erwachsenen an einem Rundgang durch die Mitmachausstellung im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) teilnehmen. Wer sich lieber mit der Menschheitsgeschichte Westfalens in den letzten 250 000 Jahren auseinandersetzt, kann dies in einer Führung um 15 Uhr tun.

¿Archäologie zum Anfassen¿ stellt die Archäologin Elisabeth Dickmann um 15 Uhr am Beispiel der aktuellen Ausgrabung ¿Borken-West¿ vor. Die Besucher lernen hier die neuesten Funde dieser Ausgrabung kennen, die in der Mitmachausstellung präsentiert werden.

¿Und ¿ schon was gefunden?¿ heißt es für die Zehn- bis Zwölfjährigen, die an dem Programm um 14 und um 16 Uhr teilnehmen, denn hier wird jeder zum Ausgräber. Mit dem nötigen Werkzeug ausgerüstet legen sie Funde frei, sortieren und bestimmen sie. Dafür stehen in einem gesonderten Bereich Arbeitsplätze zur Verfügung. Hier suchen die Nachwuchs-Archäologen nach Informationen über die Herkunft, die einzelnen Bestandteile, das Alter und die Funktion ihrer Entdeckungen.

Indiana Jones ist wohl einer der bekanntesten Archäologen der Welt, doch hat die Filmfigur nicht viel mit dem zu tun, was Archäologen wirklich leisten. Davon können sich die Teilnehmer des Rundganges ¿Achtung Ausgrabung¿ selbst überzeugen. Jeweils um 14 und um 16 Uhr erleben sie eine professionelle Grabungskampagne unter nahezu authentischen Bedingungen.

Hintergrund zu ¿Borken-West¿
Die LWL-Archäologie für Westfalen gräbt seit 2006 auf der Trasse der geplanten Bundesstraße 67n. Schon mehr als zwei Drittel der insgesamt 90 000 Quadratmetern haben die Archäologen bis jetzt untersucht und eine nahezu kontinuierliche, über 5000 Jahre reichende Besiedlung festgestellt.

Die ältesten Funde sind 5500 Jahre alte Geräte aus Feuerstein. 4000 Jahre alt sind Pfosten- und Vorratsgruben, in denen Tongefäße, Pfeilspitzen und verkohlte Pflanzenreste lagen. Diese stammen aus der Zeit, als die Menschen in Westfalen lernten Metalle zu gebrauchen. Zwischen 500 v. Chr. und um Christi Geburt datieren Spuren von großen Wohn-Stall-Häusern, dazu Gruben und Brunnen, Vorratsspeicher und Zäune. Die Menschen dieser ländlichen Ansiedlung hinterließen viele Alltagsgefäße aus Keramik, aber auch kostbare Objekte wie einen Bronzehalsring oder Teile von importierten Armringen aus blauem Glas.

In das 3. und 4. Jahrhundert n. Chr. gehört eine Händlersiedlung. Hunderte von bereits damals beschädigten Gewandspangen, Teilen von Pferdegeschirr und anderen Bronzegegenständen zeigen, dass die Menschen mit Altmetall handelten, es einschmolzen und wiederverwerteten. Auch in den folgenden Jahrhunderten blieb der Raum um Borken ein beliebter Siedlungsplatz.
Ab etwa 800 n. Chr. lebte dort eine bäuerlich wirtschaftende Gemeinschaft. Dass diese Menschen über ein gutes Auskommen verfügten, zeigen aufwendig gearbeitete Gewandspangen oder auch ein vergoldeter Anhänger. Besonders Interessierte haben am 31. Mai die Möglichkeit, sich selbst vor Ort im Rahmen einer Exkursion über den aktuellen Stand der Großgrabung zu informieren.

Termine:
Sonntag, 2. März 2008
- 15 Uhr ¿Archäologie zum Anfassen¿: Grabungsleiterin Elisabeth Dickmann stellt die aktuelle Großgrabung in Borken vor
- 14 Uhr und 16 Uhr: ¿Und ¿ schon was gefunden?¿ ¿ Programm für Kinder im Alter von zehn bis zwölf Jahren.
- 14 Uhr und 16 Uhr: ¿Achtung Ausgrabung!¿ ¿ Führung durch die Sonderausstellung
- 15 Uhr: ¿gesucht. gefunden. ausgegraben.¿ ¿ Führung durch die Dauerausstellung

Eine telefonische Anmeldung unter 02323 94628-0 während der Öffnungszeiten des Museums wird empfohlen.

Kosten:
Zu entrichten ist nur der Eintrittspreis:
Sonderausstellung ¿Achtung Ausgrabung!¿: Erwachsene 3,50 Euro, 6- bis 17-Jährige 2 Euro, Familien 8 Euro.
Dauerausstellung: Erwachsene 3,50 Euro, 6- bis 17-Jährige 2 Euro, Familien 8 Euro.
Kombiticket: Erwachsene 5 Euro, 6- bis 17-Jährige 3 Euro, Familien 12 Euro.

LWL-Museum für Archäologie, Europaplatz 1, 44623 Herne, Tel. 02323 94628-0, www.lwl-landesmuseum-herne.de. Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Freitag 9 Uhr bis 17 Uhr, Donnerstag 9 Uhr bis 19 Uhr, Samstag, Sonntag, Feiertag 11 Uhr bis 18 Uhr
Geschlossen am 24., 25., 31.12. und am 1.1.

Pressekontakt:
Stefanie Mosch, Telefon: 0251 5907-264 und Frank Tafertshofer, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Einer der jüngsten Befunde auf der Großgrabung an der B 67n in Borken ist ein etwa 400 Jahre alter Brunnen.
Foto: LWL


Foto zur Mitteilung
Immer wieder stoßen die Archäologen auf der 1,5 km langen Straßentrasse auf Spuren menschlicher Besiedlung.
Foto: LWL/Tieke.



Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



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