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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 07.12.07

Das Münsterland in den 1950er Jahren
Der LWL präsentiert vier zeitgenössische Filmporträts auf DVD

Münster (lwl). Das Münsterland als Kinoschlager? Vor 50 Jahren war das so. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat jetzt vier fast vergessene Filmdokumente, die in den 1950er Jahren Land und Leute der Region porträtierten, auf einer DVD neu herausgebracht. Ihre Titel: ¿Mein Münsterland¿, ¿Die Paradiese liegen nebenan¿, ¿Schicksale einer Landschaft¿ und ¿Über dem weiten Land¿. Am Dienstag, 11. Dezember, wird die DVD ¿Das Münsterland ¿ Vier Filmporträts aus den 1950er Jahren¿ im Kreishaus Steinfurt erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.

¿In der Zeit des Wirtschaftswunders liefen diese kurzen Filme im Vorprogramm der Kinos, in Schulen und in Sonderaufführungen, um die Landschaft touristisch zu bewerben und der eigenen Einwohnerschaft zu präsentieren¿, erläutert Dr. Markus Köster, Leiter des LWL-Medienzentrums für Westfalen. Die vier Produktionen zeigen das Münsterland aus ganz verschiedenen Blickwinkeln: Als Region der Gegensätze zwischen Tradition und Moderne, als Stätte der Ruhe und Erholung, als Land mit einer langen Geschichte und schließlich als Landschaft, deren Natur- und Kulturraum über die politischen Grenzen Nordrhein-Westfalens hinausreicht.

Am Anfang der Neuedition stand die Erschließungsarbeit im Filmarchiv des LWL-Medienzentrums. Unter den über 2000 Filmdokumenten, die in den letzten Jahrzehnten zunächst recht ungeordnet übernommen worden waren, fanden sich mehrere Filmrollen, auf denen das Münsterland der 1950er Jahre festgehalten wurde. Über diese Erschließungsarbeit machte LWL-Filmarchiv-Referent Dr. Ralf Springer schließlich vier Porträts ausfindig, die das Münsterland zur Zeit des Wirtschaftswunders zeigen: ¿Mein Münsterland¿, produziert von der Roto-Film aus Hamburg im Jahr 1955, ¿Die Paradiese liegen nebenan¿ und ¿Schicksale einer Landschaft¿, produziert von der Exentrik-Film Hans Peterich aus Hamburg-Münster in den Jahren 1957 bzw. 1958 und schließlich der Film ¿Über dem weiten Land¿ produziert vom Filmemacher Paul Kellermann aus Lüdenscheid in den Jahren 1958 und 1960.

In einem nächsten Schritt galt es, soviel wie möglich zum Entstehungshintergrund der Filme in Erfahrung zu bringen. ¿Denn das LWL-Medienzentrum ist bemüht, seine Produktionen als Medien für die historische Bildungsarbeit zu gestalten¿, führt Markus Köster aus. Deshalb liegt der DVD auch ein umfangreiches Begleitheft bei, das die Geschichte der Filme erläutert und weitere Informationen zu Filmvorhaben im Münsterland der Nachkriegszeit gibt.

Als problematisch erwies sich bei der Recherche, dass inzwischen sowohl die Produktionsgesellschaften als auch Produktionsunterlagen zu den Filmen schon längst nicht mehr existieren. ¿Als echter Glücksfall erwies sich, dass wir auf die Witwe des Filmproduzenten Hans Peterich stießen¿, berichtet Springer. ¿Sie erzählte von den Produktions- und Verleihbedingungen in den 1950er Jahren, übergab eine Zeitungsausschnittssammlung mit Berichten über die Drehtage und Premieren und lieferte noch Kopien der Filme ihres Mannes, die im besseren Zustand waren als unsere.¿

Seit der Entstehung der Filme hat sich das Münsterland stark verändert. Das gibt den Streifen aus heutiger Sicht einen ganz besonderen Reiz. Die vier inzwischen historischen Landschaftsporträts zeigen nicht nur, wie die Region geographisch, kulturell und sozial vor fünf Jahrzehnten ausgesehen hat. ¿Die Auswahl der Motive und die jeweiligen Kommentare, die ganz dem Geschmack der Zeit entsprechen, machen deutlich, welches Image die Filmemacher vom Münsterland nach außen transportieren wollten. Die Art der Darstellung sagt somit viel über das Selbstbild der 1950er Jahre aus. Auch deshalb stellen diese Landschaftsporträts heute ein wertvolles Dokument der Zeitgeschichte dar¿, so Köster.

Filmpremiere:

Am Dienstag, 11. Dezember, um 19 Uhr feiert die DVD ¿Das Münsterland. Vier Filmporträts aus den 1950er Jahren¿ im Kreishaus Steinfurt (Tecklenburger Str. 10, Burgsteinfurt) ihre Premiere. Steinfurts Kreisdirekter Dr. Wolfgang Ballke und die Referatsleiterin für regionale Kulturpolitik der Staatskanzlei NRW, Angela Braun-Kampschulte leiten die Veranstaltung durch Grußworte ein. Dr. Markus Köster und Dr. Ralf Springer vom LWL-Medienzentrum für Westfalen berichten zwischen den Präsentationen über die Entstehung und Überlieferung der vier Filme. In seinem Schlusswort wird LWL-Kulturdezernent Prof. Dr. Karl Teppe die Bedeutung historischer Filmschätze als kulturelles Erbe Westfalens erläutern. Im Anschluss besteht Gelegenheit zum Gespräch und zum Erwerb der DVD.

Das Münsterland. Vier Filmporträts aus den 1950er Jahren

DVD, 50 min, 14.90 ¿ zuzüglich 2,60 ¿ Versandkosten
Bezug: LWL-Medienzentrum für Westfalen
(medienzentrum@lwl.org, Fax: 0251 591-3982) oder im Buchhandel.

Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



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