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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 07.09.07

LWL beteiligt sich am
¿Tag des offenen Denkmals¿

Westfalen (lwl). Am diesjährigen ¿Tag des offenen Denkmals¿ am kommenden Sonntag, 9. September öffnen die Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) fünf Bau- und Bodendenkmäler, von denen einige sonst nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Die LWL-Denkmalpfleger bieten Führungen durch einige Denkmäler an und geben erstmals eine Denkmalzeitung heraus.

Ein historischer Markt und besondere Aktionen stehen rund um die Abdinghofkirche in Paderborn auf dem Programm. Zu den Marktbeschickern gehören auch die LWL-Denkmalpfleger und das LWL-Klostermuseum Dalheim, das Produkte aus seinem Klosterladen anbietet. LWL-Denkmalpflegerin Dr. Bettina Heine-Hippler informiert aber nicht nur am Stand, an dem es auch verschiedene Kleinpreise zu gewinnen gibt, sie bietet um 11 Uhr und um 16 Uhr Führungen durch die Baustelle an der Abdinghofkirche an. Die mittelalterliche Kirche, die im 19. Jahrhundert militärisch genutzt und anschließend wiederaufgebaut wurde, wird zur Zeit renoviert und bietet so ungewöhnliche Einblicke. Für Kinder bringt Heine-Hippler die druckfrische Denkmalrallye ¿Zwischen Abdinghofkirche und Dom¿ mit. Hier können sich die Kinder als Denkmalforscher betätigen und die Antworten zu den kniffligen Aufgaben des bunten Fragebogens vor Ort suchen. Die Ausgrabung vor der Abdinghofkirche bietet aktuelle Einblicke in die Archäologie und Stadtgeschichte von Paderborn. Hier zeigen die Archäologen des LWL den Besuchern sowohl Überreste des Klosters Abdinghof aus dem 11. Jahrhundert, unter anderem mit Mauern aus dem Westchor der Kirche Bischof Meinwerks, wie auch Spuren der Vorbesiedlung aus dem 9. bzw. 10. Jahrhundert, die aus Holzhäusern bestand.

Während der Ausgrabung kam unter anderem eine tönerne Pferdefigur aus dem 13. Jahrhundert zu Tage. Repliken des Pferdchens können Interessierte kaufen. Stadtarchäologe Dr. Sven Spiong führt um 11, 12, 15 und 17.30 Uhr durch die Ausgrabung und erklärt die Befunde und Funde. Zu dem hat sich hoher Besuch angekündigt: Um 14 Uhr kommt mit NRW-Bauminister Oliver Wittke der oberste Denkmalpfleger des Landes zur Abdinghofkirche.
Zuvor ist Wittke bei einem weiteren westfälischen Denkmal zu Gast: Um 11 Uhr besucht er im Süden Bochums die Dorfkirche Stiepel, Broekhauser Straße 72 - 74. In der ursprünglichen dreischiffigen Basilika aus der Mitte der 12. Jahrhunderts, die im 14 Jahrhundert zur dreischiffigen Hallenkirche umgebaut wurde, sind noch Ausmalungen aus dem 12. Jahrhundert erhalten.

Alte Schule in Olpe (Kreis Olpe)
Das Gebäude, in dem sich seit 25 Jahren eine Außenstelle der LWL-Archäologie für Westfalen befindet, wurde 1896 gebaut. Ursprünglich beherbergte es die Höhere Stadtschule von Olpe. In einer Nische befindet sich noch heute die Statue des Heiligen Aloysius, des Patrons der studierenden Jugend. Eine kleine Ausstellung in der Eingangshalle informiert die Besucher außerdem über die Archäologie in Südwestfalen. Die LWL-Archäologen des Hauses bieten fachkundige Führungen an.

Öffnungszeit: 10 bis 16 Uhr
Führungen: 10, 12 und 14 Uhr
Anschrift: In der Wüste 4, 57462 Olpe

Falkenburg in Detmold-Berlebeck (Kreis Lippe)
Die Falkenburg wurde um 1194 von Bernhard II. zur Lippe und seinem Sohn Hermann II. erbaut. Die frühe Höhenburg scheint aus Ringmauer, Wohn- und Wirtschaftsgebäuden sowie einem Bergfried bestanden zu haben. Bis 1523 wurde sie genutzt. In der Folgezeit war sie jedoch dem Verfall preisgegeben.
Seit 2005 an finden hier archäologische Grabungen der LWL-Archäologie für Westfalen und des Lippischen Landesmuseums statt. Die Archäologen aus Detmold führen die Besucher und erklären ihnen das Denkmal.

Öffnungszeit: 11 bis 16 Uhr, Führungen über die Grabung: stündlich

Schloß Horst (Gelsenkirchen)
In Schloß Horst in Gelsenkirchen ist das Projekt ¿Mit Gips und Grips der Schlossgeschichte auf der Spur¿ geöffnet. Besucher haben die Möglichkeit, die archäologischen Werkstätten und den Mo-dellbau kennen zu lernen. Junge und ältere Besucher können in den Werkstätten unter fachkundiger Anleitung an Ausgrabungen teilnehmen, selbst Funde bearbeiten und auf diese Weise die Tätigkeiten der Archäologen nachvollziehen.

Im Schloß Horst entsteht zur Zeit das Modell "Schloßbaustelle Horst um 1565". Das fertige Modell wird eine Fläche von neun Quadratmetern einnehmen. Dargestellt sind dann das Hauptschloss, die Vorburginsel und ein angeschnittener Uferbereich. Der Maßstab ist mit 1:40 so gewählt, dass der Betrachter sogar die Werkzeuge in den Händen der über 150 Handwerker und Arbeiter gut erkennen kann. Denn nicht das Schloss als Gebäude, sondern das Bau-Großprojekt vor 450 Jahren steht im Vordergrund.

Das Modell basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen aus Bauforschung, Archäologie und Geschichte. Am Tag des offenen Denkmals werden Mitarbeiter der Firma arw-Modellbau in Horst am Modell arbeiten, die Besucher können ihnen dabei über die Schulter schauen.

Öffnungszeit: 11 bis 17 Uhr, Führungen: stündlich

Die Klosterruine am Jostberg (Bielefeld)
Die sogenannte Jostbergkapelle ist eine Klosterkirche am Südhang des Jostberges im Teutoburger Wald. Sie gehört zu dem Franziskanerkloster, das 1502 eingeweiht wurde. Das Kloster bestand nur bis maximal 1515. Es wurde nämlich ab 1507 in die heutige Jodokus-Kirche in Bielefeld verlegt. In dieser kurzen Zeit haben die Mönche den Bau mehrfach verändert. Dies stellten die LWL-Archäologen bei der Dokumentation der Mauerbefunde fest. Dr. Daniel Bérenger, Leiter der Außenstelle Bielefeld der LWL-Archäologie für Westfalen, bietet im Auftrag der Stadt Bielefeld eine fachkundige Führung an.

Führung: 14 Uhr
Treffpunkt: Parkplatz Einschlingen, Schlingenstr. 65 (von hier 15 Minuten gemeinsamer Fußweg bergauf)

Weitere Führungen durch besondere Denkmäler bietet LWL-Denkmalpfleger Dr. Ulrich Reinke an: Um 14 und 16 Uhr erklärte er Interessierten Besonderheiten der St. Josefkirche an der Hammer Straße 65 in Münster. Bereits am Samstag, um 14 Uhr bietet er eine Führung durch die evangelische Christuskirche in Dülmen an der Münsterstraße Ecke Königswall an.

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) gibt zum ¿Tag des offenen Denkmals¿ erstmals eine ¿Denkmalzeitung¿ heraus. Die Zeitung stellt in kurzen Artikeln mit Bildern einige Denkmäler als Einblick in die Vielfalt des Themas vor. ¿Wir beleuchten Probleme, die zur täglichen Arbeit in der Denk-malpflege gehören¿, so LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch.
Als Service bietet die Zeitung die Adressen derjenigen Denkmäler, die die Städte und Gemeinden in Westfalen zum ¿Tag des offenen Denkmals¿ gemeldet haben. Die acht Seiten umfassende Zeitung ist in einer Auflage von 100.000 Exemplaren erschienen, sie liegt kostenlos in Rat- oder Gemeindehäusern aus. Außerdem können Interessierte sie unter der Adresse www.denkmalpflege-westfalen.de auch im Internet herunterladen.

Hintergrund:
Der ¿Tag des offenen Denkmals¿ findet bereits zum 15. Mal bundesweit statt. Seit vier Jahren beteiligen sich alle 48 europäischen Länder an den ¿European Heritage Days¿. Das Schwerpunktthema in diesem Jahr heißt ¿Orte der Einkehr und des Gebets ¿ Historische Sakralbauten¿.
Pressekontakt: Markus Fischer, Tel.: 0251 591-235

Pressekontakt:
Markus Fischer, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Das Gebäude, in dem sich heute die Außenstelle Olpe befindet, zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Foto: Stadtarchiv Olpe/J. Wermert.


Foto zur Mitteilung
Blick auf die Grabung an der Falkenburg.
Foto: LWL


Foto zur Mitteilung
In dem Modell von Schloß Horst sind auch die Handwerker bei ihrer Arbeit figürlich dargestellt.
Foto: LWL/Alshut.



Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



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