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Presse-Infos | Kultur

Mitteilung vom 23.05.07

Kein leichtes Los ¿ Frauen auf Zollern
Themenführung im LWL-Industriemuseum

Dortmund (lwl). Dass der Pütt keineswegs immer eine reine Männerdomäne gewesen ist, beweist am kommenden Sonntag, 27.5., eine Führung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Der Rundgang durch das LWL-Industriemuseum Zeche Zollern beginnt um 15 Uhr und behandelt ein oft vernachlässigtes Thema: Frauen auf Zechen.

LWL-Museumsleiterin Dr. Ulrike Gilhaus geht in ihrer Führung den spärlichen Hinweisen auf die Rolle der Frau in der Geschichte des Bergbaus der letzten 150 Jahre nach. Innerhalb dieser Zeit gab es verschiedene Phasen, in denen auch Frauen auf Zechen gearbeitet haben, wenn auch als kleine Minderheit. Am Beispiel der Zeche Zollern, aber auch anderer Zechen, verfolgt sie, welchen Einfluss gesellschaftliche Rollenzuweisungen und politischen Veränderungen auf den Einsatz von Frauen im Kohlenbergbau hatten.

Mitte des 19. Jahrhunderts schufteten Frauen im Ruhrbergbau meist als Tagesarbeiterinnen auf dem Zechenplatz, in der Kohlenwäsche und beim Verladen. In anderen Gebieten wie zum Beispiel Oberschlesien erprobte man sogar den Einsatz von Frauen unter Tage. 1868 wurde Frauenarbeit auf Bergwerken schließlich von den Behörden verboten. Von da an gab es auf den Zechen nur noch eine Handvoll Frauen, die als Putzfrau oder Küchenhilfe in Menagerien oder im Milchausschank arbeiteten. Diese Zeit hat Zollern II/IV jedoch noch nicht miterlebt.

Im Ersten Weltkrieg kehrte das ¿schwache Geschlecht¿ auf die Zechen zurück ¿ jetzt wurde jede Hand zum Dienst am Vaterland gebraucht. Doch schon in den frühen 1920er Jahre verließen sie die Zechen für immer, um erneut Platz zu machen für die zurückkehrenden Männer, die ihre Rolle als Familienernährer beanspruchten.

Die Teilnahme an der offenen Führung ist kostenlos. (Nur normaler Museumseintritt.)

Pressekontakt:
Claudia Schnurbus, LWL-Industriemuseum, Tel. 0231 6961-127 und Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Tel. 0251 591-235
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Junge Zechenarbeiterinnen (1918).
Repro: LWL



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