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Presse-Infos | Der LWL

Mitteilung vom 20.11.06

Das alte Münster in historischen Filmaufnahmen aus der Zeit von 1924 bis 1941 - Ein Stadtporträt auf DVD

Münster (lwl). Mit bisher weitgehend unveröffentlichten Filmaufnahmen aus den Jahren 1924 bis 1941 lässt die DVD ¿Münster zwischen den Kriegen¿, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) jetzt gemeinsam mit der Stadt Münster und dem Stadtheimatbund produziert hat, etwas von dem Charme erkennen, den die Westfalenmetropole Münster zwischen den Weltkriegen ausstrahlte.

Am Anfang standen Filmrollen, die das Stadtarchiv Münster dem Filmarchiv des LWL-Medienzentrums für Westfalen übergeben hatte, um die Filme dort sachgerecht lagern und inhaltlich erschließen zu lassen. Bei der Sichtung fanden die LWL-Filmexperten heraus, dass die Filmaufnahmen zum Teil schon über 80 Jahre alt sind und ein Münster lebendig werden lassen, das durch die Bomben des Zweiten Weltkriegs unwiederbringlich zerstört worden ist. ¿Diese Filmdokumente halten selbst für Zeitzeugen und vor allem für die Nachgeborenen manche unbekannte Perspektive und Überraschung bereit¿, so LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch.

¿Gemeinsam mit dem Stadtarchiv Münster und dem Stadtheimatbund Münster haben wir uns entschieden, diese wertvollen historischen Filmdokumente der Öffentlichkeit als DVD zugänglich zu machen¿, so Dr. Markus Köster, Leiter des LWL-Medienzentrums. Am 22. November 2006 um 19.00 Uhr feiert das so entstandene Stadtporträt an historischer Stelle im Festsaal des Rathauses der Stadt Münster, Prinzipalmarkt (Eingang Stadtweinhaus) seine Premiere. LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch und die Kulturdezernentin der Stadt Münster, Dr. Andrea Hanke, leiten die Veranstaltung mit Grußworten ein. Die Präsentation wird ergänzt durch eine von Dr. Markus Köster moderierte Podiumsdiskussion über den Film als Spiegel der Stadtgeschichte mit Dr. Ute Ewering, Vorsitzende des Stadtheimatbundes Münster, Dr. Hannes Lambacher, Leiter des Stadtarchivs Münster, und Filmautor Markus Schröder. Im Anschluss besteht Gelegenheit zum Gespräch bei einem Glas Wein und zum Erwerb der DVD.

Der von Markus Schröder realisierte 45-minütige Film porträtiert die westfälische Provinzialhauptstadt zu einer Zeit, die von politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Brüchen geprägt war und für die Menschen radikale Veränderungen in vielen Lebensbereichen bedeutete. Doch es sind gerade nicht die politischen Unruhen und wirtschaftlichen Krisen jener Jahre, die von den zeitgenössischen Kameraleuten auf Zelluloid gebannt wurden. Vielmehr stehen das ganz alltägliche Leben in der Stadt und seine feierlichen Höhepunkte im Mittelpunkt: Stadtrundgänge der 1920er und 1930er Jahre zeigen die scheinbar für die Ewigkeit erbauten Kirchen und Häuser ebenso wie die Errungenschaften der Moderne in Form von Straßenbahnen, Industrieanlagen und neuen Repräsentationsbauten. Auch viele Großveranstaltungen, die die Münsteraner jener Jahre begeistert haben, wurden auf Zelluloid festgehalten; allen voran der Besuch von Reichspräsident Ebert 1924 sowie der Katholikentag von 1930 und die Landung des Luftschiffs ¿Graf Zeppelin¿ am 15. Juni des gleichen Jahres, die jeweils viele Tausende von Besuchern anlockten.

Die meisten der Filmaufnahmen entstanden zu Werbezwecken im Auftrag des städtischen Verkehrsamts, daneben ließ die Stadt Münster besondere Ereignisse aber auch immer wieder zu Dokumentationszwecken auf Film festhalten. Mit der Herstellung des aufwändigen Werbefilms ¿Münster ¿ Westfalens schöne Hauptstadt¿ wurde im Jahr 1938 gar Deutschlands größter Filmkonzern, die Ufa, beauftragt. Der durch seine eleganten Kamerafahrten und einfühlsamen Altstadtbilder bis heute beeindruckende Tonfilm ist auf der DVD in voller Länge zu sehen, d.h. inklusive aller zensierten Stellen, die vor und nach dem Krieg herausgeschnitten worden waren.

Eine besondere filmische Kostbarkeit bilden zum Abschluss des Porträts brillante Farbaufnahmen aus der Hand von Amateurfilmern, die die markanten Gebäude und Plätze der Altstadt, insbesondere die engen Gassen des Kuhviertels, ein letztes Mal in unversehrtem Zustand zeigen und eine erstaunliche Gegenwartsnähe ausstrahlen. Bei den Bildern aus den Jahren 1940/41 handelt es sich um die ältesten bislang bekannten Farbfilmaufnahmen über Münster.
Die DVD ist ab sofort beim LWL-Medienzentrum für Westfalen und im Buchhandel erhältlich.

Münster zwischen den Kriegen
Filmaufnahmen von den 1920er Jahren bis zur Zerstörung

DVD ca. 45 Minuten, schwarz/weiß und farbig,
14,90 EUR (zzgl. 2,60 EUR Versandkosten) bzw. 45,00 EUR (mit dem Recht zum nichtgewerblichen Verleih und zur öffentlichen Vorführung)
Bezug: LWL-Medienzentrum für Westfalen, Fürstenbergstr. 14, 48133 Münster, medienzentrum@lwl.org,
Fax: 0251 591-3982

Pressekontakt:
Markus Fischer, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org



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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Blick auf den Prinzipalmarkt mit Lamberti-Brunnen und Straßenbahn um 1930
Foto: LWL-Medienzentrum für Westfalen


Foto zur Mitteilung
Im Stadthafen: Schüttgutfrachter am Verladekai um 1938.
Foto: LWL-Medienzentrum für Westfalen


Foto zur Mitteilung
Geschäftiges Treiben am Prinzipalmarkt, um 1930.
Foto: LWL-Medienzentrum für Westfalen



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