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Presse-Infos | Der LWL

Mitteilung vom 04.01.06

Gießen und Schmieden -
Familiensonntag im Westfälischen Archäologiemuseum in Herne


Herne (lwl). Auch 2006 gibt es im Westfälischen Museum für Archäologie in Herne an jedem ersten Sonntag im Monat Veranstaltungen für die ganze Familie. Am kommenden Sonntag (8.1.) um 14 Uhr werden unter dem Motto ¿Vom Gießen und Schmieden¿ Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren zu kleinen Metallhandwerkern, während ihre Eltern an einer Führung durch die Landesausstellung teilnehmen können. Um 15 Uhr steht dort der Paderborner Archäologie Dr. Sven Spiong Interessierten Rede und Antwort. Anschließend wird eine Führung für Kinder angeboten.

Vor über 5000 Jahren lernten die Menschen in Westfalen Metall zu nutzen. Kupfer, Bronze und später Eisen verarbeiteten sie zu Werkzeugen und Waffen, Haushaltsgeräten und Schmuck. Das neue Material bot auch neue gestalterische Möglichkeiten, die ihren Ausdruck in einer Vielfalt von Formen und Motiven fanden. Von 14 bis 16 Uhr erkunden die Teilnehmer im Alter von acht bis zwölf Jahren zunächst die Ausstellung im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Anschließend sehen sie, wie Metall geschmiedet wird und können selbst den Hammer schwingen.

Zu derselben Zeit wird für die Eltern ¿ und natürlich auch für andere Erwachsene ¿ eine Führung durch die Landesausstellung ¿Von Anfang an¿ angeboten. Hier sind die Höhepunkte der Archäologie in NRW aus den letzten fünf Jahren zu sehen: vom weltweit größten Saurier-Friedhof im Sauerland bis zum Münzschatz aus einem Kriegsgefangenenlager des Ersten Weltkriegs, von monumentalen römischen Götterstatuen aus dem Rheinland bis zur ältesten Zahnbürste Europas aus einem ehemaligen Hospital in Minden. Da die Landesausstellung am 5. Februar schließt, ist der kommende Sonntag die letzte Möglichkeit, die Ausstellung im Rahmen eines Familiensonntags zu erkunden.

Um 15 Uhr beantwortet Dr. Sven Spiong dann Fragen zu Exponaten in der Ausstellung. Der Archäologe erforscht vor allem die Stadtgeschichte Paderborns, die mit der Gründung der Kaiserpfalz Karls des Großen im 8. Jahrhundert begann. Die ersten Besiedlungsspuren stammen bereits aus den Jahrhunderten vor Christi Geburt. Da die Paderquellen direkt am Hellweg liegen, zog diese Gegend zu allen Zeiten Siedler an. Bruchstücke eines Kettenpanzers, Glasbecher und hochwertige Keramik zeigen den Wohlstand der Bewohner eines Gehöfts aus dem 6. Jahrhundert. Sie geben Auskunft sowohl über die Handelsbeziehungen als auch über die handwerklichen Fähigkeiten vor Ort. Im 17. Jahrhundert zeigt sich Wohlstand in Paderborn in Form von aufwändig gearbeiteten Gläsern. In der Abfallgrube eines Bürgermeisterhauses fanden sich Scherben von mehr als 200 Glasgefäßen. Einige von ihnen waren mit großem künstlerischen Aufwand nach venezianischer Art gestaltet. Sie zeugen nicht nur von der Handwerkskunst dieser Zeit, sondern geben auch Einblick in einen bürgerlichen Haushalt vor mehr als 300 Jahren. Neben Wein- und Biergläsern fanden die Archäologen auch Arzneifläschchen und ¿Alchimistengefäße¿. Wofür wurden solche Gefäße genutzt? Spiong wird die Fragen der Besucher beantworten.

Den Abschluss des Familiensonntages bildet um 16 Uhr eine Führung für Kinder durch die Landesausstellung.

Eine Anmeldung ist für diese Veranstaltungen nicht erforderlich. Es ist lediglich der Museumseintritt zu entrichten.

Termine:
14 Uhr ¿Vom Gießen und Schmieden¿ ¿ Programm für Kinder von 8 bis 12 Jahren
14 Uhr ¿Von Anfang an¿ ¿ Führung für Erwachsene durch die Landesausstellung
15 Uhr ¿Archäologie zum Anfassen¿ ¿ Gespräch mit Dr. Sven Spiong zu ¿Handwerk und Handel vor über 500 Jahren¿
16 Uhr ¿Von Anfang an¿ ¿ Führung für Kinder

Kosten:
Zu entrichten ist nur der Eintrittspreis: Erwachsene 3,50 Euro, 6- bis 17-Jährige 2 Euro, Familien 8 Eu-ro. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Westfälisches Museum für Archäologie, Europaplatz 1, 44623 Herne, Tel. 02323 94628-0, www.museum-herne.de. Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Freitag 9 Uhr bis 17 Uhr, Donnerstag 9 Uhr bis 19 Uhr, Samstag, Sonntag, Feiertag 11 Uhr bis 18 Uhr

Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, Tel.: 0251 591-235 und Jana Sager, Tel.: 0251 5907-287
presse@lwl.org



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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Am Familiensonntag versuchen sich die kleinen Teilnehmer als Schmiede.
Foto: LWL/Lagers


Foto zur Mitteilung
Ein Hauch von Venedig in Paderborn. Diese Glaskelche aus dem 17. Jahrhundert wurden in der Kloake eines Bürgerhauses gefunden.
Foto: A. Hofmann.



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