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Presse-Infos | Der LWL

Mitteilung vom 06.07.05

Kriegsende und Neuanfang in Westfalen
LWL hat CD-ROM für die Bildungsarbeit herausgegeben


Westfalen (lwl). Die Erinnerung an das Jahr 1945 ist stark durch Fotos geprägt. Bilder vom Schrecken des Bombenkriegs, vom letzten Aufgebot des ¿Volkssturms¿, vom Einmarsch alliierter Soldaten, von der Befreiung der Konzentrations- und Zwangsarbeiterlager, von Flüchtlingstrecks, Notwohnungen und Hamsterfahrten, aber auch von Kindern, die im Sommer 1945 scheinbar unbeschwert in den Trümmern spielen, haben sich tief in das kollektive Gedächtnis an dieses Epochenjahr deutscher Geschichte eingebrannt. Eine kommentierte Auswahl von Aufnahmen zu diesem Thema hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) jetzt unter dem Titel ¿1945 ¿ Fotografien aus Westfalen¿ in einer CD-ROM mit Begleitheft für die Bildungsarbeit aufbereitet.

¿Rund 75 packende, zum Teil bisher unveröffentlichte Bilddokumente machen die Geschichte von Kriegsende und Neuanfang am westfälischen Beispiel lebendig¿, so Dr. Ruth Goebel und Dr. Markus Köster vom LWL-Landesmedienzentrum. In einleitenden Texten erläutern die LWL-Medienfachleute den zeit- sowie fotohistorischen Kontext und geben Hinweise zum generellen Umgang mit Bildern in der historischen Bildungsarbeit.

Das Ende des Zweiten Weltkrieges nahm in Westfalen mit einer der größten Landeaktionen der Geschichte seinen Anfang: Am 23. und 24. März 1945 setzten bei Wesel britische und US-amerikanische Truppen unter Führung des britischen Generalfeldmarschalls Montgomery über den Rhein. Nur vier Wochen später war mit der Einnahme des Ruhrkessels ganz Westfalen erobert. Mit dem Kriegsende begann hier wie überall in Deutschland eine Zeit, die gleichermaßen von Ende und Neuanfang, Befreiung und Besetzung, Kontinuität und Bruch gekennzeichnet war. All das lässt sich anhand der auf der CD-Rom zusammengestellten Fotografien nacherleben.

¿Die westfälischen Fotos des Jahres 1945¿, so Goebel ¿stammen von deutschen Berufsfotografen ebenso wie von alliierten Militärberichterstattern, vielfach aber auch von Amateuren, die oft unter Lebensgefahr die Auswirkungen des Krieges in ihrem persönlichen Umfeld festhielten. Die Aufnahmen vermitteln einen plastischen Eindruck von der Wirklichkeit des Lebens vor, während und nach der ¿Stunde Null`. Ein Grundmotiv verbindet alle überlieferten Fotografien: das Bewusstsein, Geschichte im Bild festzuhalten.¿ Von Ahaus bis Witten reicht das Ortsregister, alle westfälischen Teilregionen sind vertreten.

Über ein benutzerfreundliches Menü lassen sich die digitalen Fotos unmittelbar am Bildschirm erkunden, können aber zugleich problemlos auf dem eigenen PC abgespeichert, in andere Programme exportiert und auf Papier oder Folie ausdruckt werden. ¿Auf diese Weise bietet die CD-ROM Lehrern die Möglichkeit, das Thema Kriegsende und Neuanfang in unterschiedlichen Lehr- und Lernformen und an regionalen Beispielen anschaulich zu vermitteln¿, erläutert Köster. Außer für Lehrer sei das Medium aber auch allen, die sich für die Geschichte Westfalens interessierten, als illustrative Überblicksdarstellung zu empfehlen. Insgesamt zwölf Kapitel strukturieren die Geschichte des Jahres 1945 in übersichtliche Teilthemen ¿ vom Luftkrieg über die alliierte Besetzung bis zum Alltag der Nachkriegszeit.

Die CD-ROM ¿1945 ¿ Fotografien aus Westfalen¿ bildet die Pilotproduktion einer neuen Reihe von Bildungsmedien, die das Westfälische Landesmedienzentrum unter dem Titel ¿Westfalen im Bild¿ auflegt. Die in Zusammenarbeit mit dem Westfälischen Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte entstandene Publikation begleitet und ergänzt die Ausstellung ¿1945 - im Blick der Fotografie. Kriegsende und Neuanfang¿, die noch bis zum 11. September im LWL-Landesmuseum zu sehen ist.

Die CD-ROM mit Begleitheft gibt es für 9,90 Euro beim Westfälischen Landesmedienzentrum (48133 Münster, medienzentrum@lwl.org) oder im Museumsshop des Westfälischen Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte in Münster (Domplatz10).

Achtung Redaktionen --- Achtung Redaktionen --- Achtung Redaktionen
Nach Möglichkeit schicken wir Ihnen auch Fotos der CD aus Ihrem Verbreitungsgebiet. Anruf unter Tel.: 0251 591-235 genügt.

Pressekontakt:
Markus Fischer, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Zwangsarbeiter im Kriegsgefangenenlager Hemer nach der Befreiung, 28.4.1945.
Foto: Joseph D. Karr


Foto zur Mitteilung
Hamm: Ein US-Soldat geht im Bahnhof in Deckung, 6.4.1945.
Foto: Vernon M.Sharette


Foto zur Mitteilung
Herford: Schwarzmarktkontrollen auf dem Bahnhof, 1945.
Foto: Britischer Militärfotograf


Foto zur Mitteilung
Ostbevern: Ein Kind spielt vor einem zerschossenen britischen Panzer, 1945.
Foto: Unbekannter Fotograf


Foto zur Mitteilung
Hagen: Nach einem Fliegeralarm, 28.2.1945.
Foto: Ludwig Neuhoff



Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



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