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Presse-Infos | Der LWL

Mitteilung vom 04.03.05

Das Herz der Glashütte Gernheim glüht wieder
Glasmacher und Glaskünstler im Westfälischen Industriemuseum


Petershagen (lwl). Nach sieben Wochen Stillstand glüht das Herz des Westfälischen Industriemuseums Glashütte Gernheim wieder. Am vergangenen Dienstag konnten Glasgestalter Korbinian Stöckle und seine japanische Assistentin Emi Yamamoto erstmals wieder Scherben in den Ofen einfüllen. ¿Nachdem der Ofen in der vorigen Woche wieder eingebaut worden ist, haben wir ihn über das Wochenende langsam ¿aufgetempert¿ (aufgeheizt). Mit dem ersten Glas wird nun der Innenraum glasiert ¿ und dann können wir wieder richtig arbeiten¿, freut sich Korbinian Stöckle. Sechs Jahre lang war der Ofen im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) Tag und Nacht ununterbrochen in Betrieb, bevor er im Januar abgeschaltet werden musste. Das Glas hatte sich fast durch die Steine gefressen, deshalb musste er neu ausgemauert werden. Ein auf Studioöfen spezialisiertes holländisches Unternehmen hat die Arbeit ausführt.

¿Rechtzeitig zum Start der neuen Besuchersaison ist damit unsere größte Attraktion ¿ die Schauproduktion ¿ wieder zu sehen¿, zeigt sich LWL-Museumsleiter Michael Funk erleichtert. ¿Ohne das dauernde Fauchen des Ofens war es eine merkwürdig unbelebte Atmosphäre im Glasturm¿.

Mehr als 28.000 Besucher kamen im Jahr 2004 in das Museum in Petershagen-Ovenstädt. Als einer der Höhepunkte im Programm zum 25-jährigen Jubiläum des Westfälischen Industriemuseums stellte das Museum mit dem Amerikaner William Morris einen der führenden Glaskünstler der neuen Welt in einer Retrospektive vor.

Aber auch im Jahr 2005 bietet das Museum neue interessante Programmpunkte. Die Sonderausstellung ¿Kinderarbeit ¿ einst und jetzt¿, die das Museum Industriekultur Osnabrück und terre des hommes gemeinsam erarbeitet haben, zeigt historische wie aktuelle Aspekte eines erschütternden Themas. Die Ausstellung richtet sich an Kinder ab der vierten Klasse und an Erwachsene. Für Schulklassen werden eigene museumspädagogische Programme angeboten.

Mit der Sonderausstellung ¿Am Anfang war das Bild¿ ist ab dem 19. Juni der international bekannteste deutsche Glaskünstler und Gründungsvater der deutschen Studioglasbewegung, Erwin Eisch, in Gernheim zu Besuch. Eisch gehört seit den frühen 1960er Jahren zu jener zunächst kleinen Gruppe international aktiver Künstler, die dem Glas einen Stellenwert als künstlerisches Ausdrucksmaterial verschaffen und es aus seiner reinen Designbezogenheit befreien wollten. ¿Die Ausstellung wird aber auch einen weniger bekannten Teil seiner Arbeit ¿ die Malerei ¿ vorstellen, die am Anfang seines künstlerischen Schaffens stand und ihn immer begleitet hat¿, so Museumsleiter Michael Funk.

Nach dem dritten Gernheimer Glasmarkt (5./6. November) zeigt das Museum unter dem Titel ¿Transportabel¿ eine Ausstellung der Glaskünstlervereinigung Nordrhein-Westfalen. Ab dem 13. November werden dort Objekte gezeigt, die zum Teil im Rahmen eines Workshops im Jahr 2003 in Gernheim entstanden sind.

¿Das dreistündige ¿Glasmachen am Freitag¿ ¿ unser Schnupperkurs für Anfänger in der heißen Kunst ¿ gibt es natürlich weiterhin¿, versichert Museumsleiter Michael Funk, ¿denn die Kurse sind sehr beliegt und wie die Fusing-Kurse fast immer ausgebucht.¿ Im Frühjahr und Herbst gibt es jeweils einwöchige Kurse in Heißglas mit Korbinian Stöckle und Susanne Fezer (15. - 22. Mai und 2. - 9. Oktober) und im Herbst (11. - 16. Oktober) einen Gravurkurs mit der international bekannten Glaskünstlerin Karin Hubert.

Im Rahmen des Museumsfestes am 23. Oktober wird auch das fertig restaurierte Fabrikantenwohnhaus erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich sein. ¿Bis die Dauerausstellung in den neuen Räumlichkeiten fertig ist, wird jedoch noch einige Zeit ins Land gehen¿, berichtet der Gernheimer Museumsleiter.

Pressekontakt:
Markus Fischer, Tel. 0251 591-235 und Michael Funk, Tel. 05707 9311-0
presse@lwl.org



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Foto zur Mitteilung
Bald kann Emi Yamamoto in der Glashütte Gernheim wieder ans Werk gehen.
Foto: LWL/Holtappels


Foto zur Mitteilung
Im Herbst können Museumsbesucher das frisch restaurierte Herrenhaus erstmals in Augenschein nehmen.
Foto: LWL/Holtappels/Hudemann



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