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Presse-Infos | Der LWL

Mitteilung vom 03.02.05

Erste Sitzung des Forensik-Planungsbeirats Herne:
Gisbert Fulland zum Vorsitzenden gewählt


Herne (lwl). Der Beirat für die geplante forensische Klinik des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Herne-Wanne hat am Mittwoch (2. Februar) seine Arbeit aufgenommen. Zunächst 18 Mitglieder werden die Planungen für die neue Klinik begleiten. Besetzt werden kann das beratende Gremium mit maximal 24 örtlichen Repräsentanten. In der konstituierenden Sitzung im St. Marien-Hospital Eickel hat der Beirat den Geschäftsführer der St.Vincenz Hospital gGmbH Herne, Gisbert Fulland, einstimmig zu seinem Vorsitzenden gewählt; stellvertretende Vorsitzende ist die Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/ Die Grünen im Rat der Stadt Herne, Dorothea Schulte .
Dr. Bernhard Wittmann, Leiter der LWL-Abteilung Maßregelvollzug, dankte den ehrenamtlichen Beiratsmitgliedern, dass sie als Bindeglied zu den Herner Bürgern in eine ¿nicht immer einfache, aber notwendige Diskussion¿ um die Behandlung und Sicherung von psychisch kranken Straftätern einsteigen wollen. ¿Für den späteren Klinikbetreiber LWL ist der Beirat ein wichtiger Knotenpunkt für den Dialog mit der Öffentlichkeit¿, sagte Wittmann weiter.

Ebenso wie der Bauherr der geplanten Klinik, der Landesbeauftragte für den Maßregelvollzug Uwe Dönisch-Seidel, sagte Wittmann zu, den Beirat offen und umfassend zu informieren. In seiner beratenden Funktion werde der Beirat als unabhängiges Gremium an allen Planungsprozessen für die neue forensische Klinik beteiligt: Mögliche Themen seien sowohl Ängste und Sicherheitsbedürfnisse der Bevölkerung als auch konkrete Konzepte für Therapie und Sicherheit im Maßregelvollzug, wie zum Beispiel die Bauplanung oder die Personalqualifizierung.

Die vorerst 18 ehrenamtlichen Beiratsmitglieder (siehe Liste im Anhang) repräsentieren ein breites Spektrum gesellschaftlicher Gruppen. Dazu gehören die Kirchen, vertreten durch den evangelischen Pfarrer Wolfgang Edler und den Dechanten Karl Heinz Pötter, die Justiz und die Polizei sowie der Künstler Helmut Bettenhausen. Psychosoziale Einrichtungen nehmen teil wie etwa der Arbeitskreis Forensik, vertreten durch Klaus Marquardt, und die Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft Herne in Person von Jürgen Kiewitt sowie Vertreter von Psychiatrie-Erfahrenen und deren Angehörigen. Die Gewerkschaft ver.di und die Kreishandwerkerschaft arbeiten ebenso mit wie die Wohlfahrtsverbände, deren Arbeitsgemeinschaft von Magdalene Sonnenschein vertreten wird. Bislang einzige politische Vertreterin ist Ratsmitglied Dorothea Schulte von Bündnis 90/ Die Grünen. SPD und CDU haben von einer Mitarbeit im Beirat vorerst abgesehen. Auch die Bürgerinitiative Forensik Herne-Wanne e.V. hat zunächst auf eine Teilnahme verzichtet.

Die Zahl der Beiratsmitglieder ist auf höchstens 24 begrenzt. Bis zu der Hälfte der Mitglieder kann der Rat der jeweiligen Standortkommune bestimmen. Von diesem Recht hat der Herner Stadtrat zumindest bislang keinen Gebrauch gemacht. Dieter Dufhues vom Rechtsamt ist als Vertreter der Stadtverwaltung benannt worden.

Obwohl nur für bereits bestehende forensische Kliniken in NRW gesetzlich vorgeschrieben, sind Beiräte inzwischen an fast allen neuen forensischen (und Übergangs-) Standorten in NRW zu einer festen Instanz geworden ¿ und zu Gremien mit Gewicht: In Dortmund etwa drängte der Planungsbeirat erfolg-reich auf eine aktive Presse- und Öffentlichkeitsarbeit vor Ort, außerdem hatte er maßgeblichen Einfluss auf die organisatorische Anbindung der neuen Klinik und auf die bauliche Ausgestaltung. Der Beirat der Rheinenser Übergangsklinik hat sich zum Beispiel mit Erfolg dafür eingesetzt, dass die Patientenzimmer aus Gründen der inneren Sicherheit nicht für mehr als zwei Betten ausgelegt werden sollten.

Pressekontakt:
Petra Schneiders, Tel.: 0231 4503-689 und Karl G. Donath, Tel.: 0251 591-235
presse@lwl.org


Anlagen:
Anlage 1: Beiratsmitglieder für die geplante forensische Klinik in Herne.doc



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
Gisbert Fulland.
Foto: LWL



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