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Presse-Infos | Der LWL

Mitteilung vom 11.11.04

¿Betreten verboten¿ im LWL-Industriemuseum Zeche Zollern II/IV
Neue Fotoausstellung mit Arbeiten von Christian Diehl


Dortmund (lwl). ¿Betreten verboten¿ heißt eine neue Fotoausstellung, die das Westfälische Industriemuseum Zeche Zollern II/IV vom im Rahmen seiner Reihe ¿Galerie Industriearbeit¿ zeigt. Im historischen Werkstattgebäude des Bergwerks sind rund 50 Industrie-Fotografien von Christian Diehl zu sehen. Das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) präsentiert insgesamt vier Zyklen des 34-Jährigen, der an der Fachhochschule Dortmund Fotografie studiert hat.

1. Betreten verboten, 1997/98 ¿
Sieben Aufnahmen


Die Nachtaufnahmen von Industrieszenarien zeigen Orte, die nicht betreten werden dürfen. Der Blick wird meist durch unscharfe Gegenstände - Zäune, Mauern, Bäume ¿ im Vordergrund behindert. Die Bilder bewegen sich in einem Spannungsverhältnis zwischen Inszenierung, dokumentarischer Aufnahme, unspektakulärer Sichtweise, Künstlichkeit und ¿Verbotenem Blick¿. Christian Diehl: ¿Ich versuche eine Stimmung zu übermitteln, die dem Betrachter suggeriert, Zeuge einer eventuell geheimnisvollen ¿Industrieaktivität¿ zu sein. Die Fotos sollen zu einem immer wieder suchenden Blick nach dem ¿Verbotenen¿ motivieren.¿

2. Die Fabrik, 2001/02 ¿ Buchprojekt mit 22 Doppelseiten

Die Fabrik entstand als Diplomarbeit an der Fachhochschule Dortmund. Christian Diehl wurde dafür 2003 mit dem Aenne-Biermann-Preis für deutsche Gegenwartsfotografie ausgezeichnet. Inka Schube, Kuratorin am Sprengel Museum Hannover, schrieb im Ausstellungskatalog: ¿Es ist ein ausgesprochen nüchterner Ansatz, mit dem sich der Fotograf seiner Motivwelt nähert. Die Fabrik berichtet von einer schattenlosen, ganz und gar durchrationalisierten Welt. Christian Diehls Fotografien beschreiben Arbeitsumwelt, Produktion und Produkt mit der sachlichen Präzision eines Landvermessers.¿

3. ohne Titel, 1998/2000 ¿ fünfteilige Arbeit

In dieser fotografischen Arbeit sucht Christian Diehl anhand einer Typologie von verschiedenen Industrie-¿Gängen¿ eine neue Sicht auf Industrie. Der Fotograf: ¿Die Gangbilder entstanden bei Dunkelheit. Das Licht habe ich so gewählt, dass möglichst geringe Schatten entstanden und die Tiefenwirkung im Bild gesteigert wurde. Gleichzeitig entsteht dadurch auch der Eindruck von Flächigkeit und Abstraktheit. Der Betrachter wird somit auf eine imaginäre Reise durch eine Industrieanlage geführt, wobei der Eindruck zwischen Realität und Unwirklichkeit wechselt.¿

4. Dortmunder Berge, 1999/2000 ¿ achtteilige Arbeit

Industrieanlagen oder öffentliche Gebäude werden meist abgerissen, nachdem sie ausgedient haben. Abbruchbagger und Schredderanlagen zerkleinern das Gebäude und schichten es für den Abtransport auf. Beim Fotografieren wählte Diehl die Perspektive und den Bildausschnitt so, dass keine störenden Details wie Häuser, Telegrafenmasten oder Bäume in das Bild ragen und seine Ruhe stören. ¿Die künstlichen Berge zeichnen sich durch unterschiedliche Farbigkeiten, Strukturen und Formen aus, je nachdem welcher Baustoff im jeweiligen Gebäudekomplex vorherrschend war,¿ erklärt der Künstler die Faszination des Motivs. Die aufgeschichteten Gebilde geben ihre ur-sprüngliche Funktion dabei nicht preis. Meist stehen die ¿Dortmunder Berge" nur für kurze Zeit im Stadtbild, weil der Boden bereits für neue Bauvorhaben reserviert ist.

Christian Diehl ¿ Kurzvita:

1970 in Kassel geboren
seit 1989 Beschäftigung mit der Fotografie
seit 1993 mit dem thematischen Schwerpunkt: Industrie
1994 bis 1995 Gasthörer an der HfbK Hamburg
1995 bis 2002 Fotografiestudium an der FH Dortmund
2002 Diplom mit dem Projekt "Die Fabrik"
seit 2002 freiberuflicher Fotograf

Auszeichnungen:
2001 1. Preis beim Internationalem Marianne-Brandt-Wettbewerb
2002 Auszeichnung beim Peter Keetman Preis für Industriefotografie
2003 1. Preis beim 6. Aenne-Biermann-Preis. Für deutsche
Gegenwartsfotografie 2003

Ausstellungen (Auswahl):
1999 "5. Internationale Fototage Herten", Herten
2000 "Das Ruhrgebiet. Leben im Wandel", Bayer AG Leverkusen
2000 "Faszination Technik VDI Fotopreis 2000", Kampnagel K3, Hamburg
2001 "Dortmund.Forever", Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund
2002 "Industrie der Jetztzeit", Museum der Arbeit, Hamburg
2002 "Auf in den Süden", MAN Verwaltungsgebäude, Nürnberg
2003 "6. Aenne Biermann Preis", Museum für angewandte Kunst, Gera
2003 "Bilderkriege", Focus Award, Fachhochschule Dortmund
2004 "Canon ProFashional Award", PPS Galerie, Hamburg
2004 "Pixelprojekt_Ruhrgebiet", Wissenschaftspark Gelsenkirchen

¿Betreten verboten¿ ¿ Industriefotografien von Christian Diehl
14. November 2004 ¿ 16. Januar 2005

Westfälisches Industriemuseum Zeche Zollern II/IV
Grubenweg 5, 44388 Dortmund-Bövinghausen
Geöffnet Dienstag bis Sonntag 10-18 Uhr

Pressekontakt:
Evelyn Zerbe, Westf. Industriemuseum, Tel. 0231 6961-174 und Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org



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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.



Foto zur Mitteilung
¿Betreten verboten¿ besagt auch dieses Motiv des Fotografen Christian Diehl aus dem gleichnamigen Foto-Zyklus.
Foto: Christian Diehl


Foto zur Mitteilung
Dieses Motiv stammt aus der 5-teiligen Arbeit ¿ohne Titel¿.
Foto: Christian Diehl



Die gezeigten Fotos stehen im Presseforum des Landschaftsverbandes zum Download bereit.



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