LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 10.05.16

Presse-Infos | Kultur

Auf Streifzug durch die Geschichte des Queer Cinema

Filmreihe zur Sonderausstellung ¿Homosexualität_en¿

Bewertung:

Münster (lwl). Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster und der Verein Die Linse e.V. veranstalten von Dienstag (17.5.) bis Donnerstag (1.9.) eine 18-teilige Filmreihe unter dem Namen ¿Out of the Past. Queere Filmgeschichte_n¿.

Mit seiner neuen Sonderausstellung ¿Homosexualität_en¿ (13.5.-4.9.) thematisiert das Kunstmuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) gleichgeschlechtliche Liebe und geschlechtliche Lebensentwürfe jenseits der Konstruktion von männlich und weiblich. Das begleitende Kulturprogramm setzt einen Schwerpunkt auf das Medium Film und lädt mit 18 ausgewählten Werken auf einen internationalen Streifzug durch die Geschichte des ¿Queer Cinema¿ ein. Unter Queer werden dabei alternative Liebesentwürfe und Geschlechteridentitäten verstanden.

Die Filmreihe entstand in Zusammenarbeit des LWL-Museums für Kunst und Kultur und dem Verein Die Linse e.V. und findet sowohl im Auditorium des LWL-Museums als auch im Programmkino Cinema statt. ¿Als Kooperationspartner für die Filmreihe fiel unsere Wahl sofort auf Die Linse e.V.¿, erklärt Dr. Daniel Müller Hofstede, Leiter des Kulturprogramms im LWL-Museum. ¿Bereits seit mehreren Jahrzehnten leistet der Verein zu genau diesem Thema kompetente und engagierte Filmarbeit.¿ Gemeinsam mit Thomas Behm, Mitgründer des Vereins Die Linse e.V., kuratiert Müller Hofstede die Filmreihe.

Das Programm beinhaltet einerseits frühe Filme, die erst Jahrzehnte nach ihrer Erstaufführung öffentlich als schwule oder lesbische Werke diskutiert wurden. Andererseits umfasst es vor allem Arbeiten eines selbstbewussten Filmschaffens, das vorherrschende ästhetische Formen hinterfragt und die Entwicklung homosexueller Emanzipation antrieb. ¿Uns war es besonders wichtig, verschiedene Facetten des queeren Lebens in der Filmreihe widerzuspiegeln¿, erläutert Behm. ¿Neben Schlüsselfilmen und Wegbereitern wurde darauf geachtet, diverse ästhetische und narrative Formen des lesbischen, schwulen, bi- und transsexuellen Filmschaffens zu präsentieren.¿

Insgesamt ermöglichen 18 Filme aus acht verschiedenen Nationen einen internationalen Überblick des Queer Cinema und dessen Entstehungsgeschichte. Den Auftakt macht der deutsche Stummfilm ¿Anders als die Anderen¿ am Dienstag (17.5.) um 19.30 Uhr im Auditorium des LWL-Museums. Der Film aus dem Jahr 1919 erzählt die Geschichte des erfolgreichen und attraktiven Geigenvirtuosen Paul Körner, der eine Affäre zu seinem Musikschüler beginnt und deswegen erpresst wird. Sowohl Erpresser als auch Körner enden wegen Verletzung des §175, der bis zur Abschaffung 1994 sexuelle Handlungen zwischen männlichen Personen unter Strafe stellte, vor Gericht.

Als einer der ersten setzte sich Regisseur Richard Oswald in seinem Werk mit Homosexualität auseinander und inszeniert ein alltägliches Schicksal, um die mit der Strafverfolgung einhergehende Not zu visualisieren. Dabei bezog er den renommierten Sexualwissenschaftler Dr. Magnus Hirschfeld in seine Arbeit ein, welcher die Gelegenheit nutzte und für die Abschaffung des §175 sowie die Akzeptanz eines ¿Dritten Geschlechts¿ plädierte. Einführende Worte in die Filmvorstellung präsentiert Christine Rüffert, die an der Universität Bremen schwerpunktmäßig zu Filmavantgarde, Film Curatorship und Queer Cinema arbeitet. Musikalische Live-Begleitung bietet Joachim Bärenz (Essen), Deutschlands dienstältester Stummfilmmusiker.

18 Wochen lang wird jeweils ein ausgewählter Film des Queer Cinema präsentiert. Die Filme werden entweder im Auditorium des LWL-Museums oder im Programmkino Cinema gezeigt. Der Eintrittspreis beträgt fünf Euro pro Veranstaltung, die Vorstellungen beginnen immer um 19.30 Uhr. Eine Programmübersicht ist unter http://www.outofthepast.de abrufbar.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Neele Kempa, Telefon 0251 5907-220, presse.museumkunstkultur@lwl.org
presse@lwl.org



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