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Mitteilung vom 21.01.16

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Schiffshebewerk Henrichenburg und Henrichshütte Hattingen sind jetzt Ankerpunkte auf der Europäischen Route der Industriekultur

Bewertung:

Waltrop/Hattingen (lwl). Das Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop (Kreis Recklinghausen) und die Henrichshütte Hattingen (Ennepe-Ruhr-Kreis) sind jetzt Ankerpunkte auf der Europäischen Route der Industriekultur. Die beiden Museen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) erhielten am Donnerstag (21.1.) die offizielle ERIH-Plakette. Hinter diesen vier Buchstaben verbirgt sich die "European Route of Industrial Heritage". Orte von besonderer historischer Wichtigkeit und hoher touristischer Attraktivität werden zu Ankerpunkten der Hauptroute.

¿Die Schilder, die wir heute anbringen, sind nicht nur eine Auszeichnung für die gute Arbeit der letzten Jahre. Sie kennzeichnen die beiden Standorte auch als Meilensteine der europäischen Industriegeschichte. Waltrop und Hattingen gehören damit zu den mittlerweile 90 ERIH-Ankerpunkten, die historische Bedeutung mit touristischer Exzellenz verbinden¿, betonte Arne van den Brink vom ERIH-Vorstand.

Das Schiffshebewerk in Waltrop begeistere allein schon durch seinen hervorragend erhaltenen Bauschmuck, sagte van den Brink und betonte: ¿Diese Anlage ist technisches Meisterwerk und Prachtbau zugleich.¿ Heutige Besucher müssten sich aber nicht mit dem bloßen Anblick begnügen. Sie könnten die technische Funktionsweise aus nächster Nähe begutachten und lernten auf einem nebenan vertäuten Lastschiff aus dem Jahr 1929 das Leben der Schifferfamilien kennen. Van den Brink: ¿Dies ist kein totes Denkmal, das man betrachtet wie eine Postkarte. Hier werden Besucher aufgefordert, aktiv zu entdecken und Fragen zu stellen.¿

Dasselbe gelte für die Henrichshütte in Hattingen: ¿Ein monströses Gebilde aus Eisen und Stahl, das ist der erste Eindruck. Doch dann zeichnen die vier Erlebnisrouten des Standorts ein ganz anderes Bild. Wer ihnen folgt, tauche tief in die Eingeweide des Industriewerks ein und stelle sich unweigerlich vor, wie es wohl gewesen sein muss, hier zu arbeiten¿, sagte van den Brink. ¿Dass die Hütte bis heute lebt, zeigt der sogenannte Grüne Weg, der sich auf die Spur der eigentümlichen Tier- und Pflanzenwelt begibt, die sich hier eingenistet hat. Auch für Kinder gibt es eine abenteuerliche Route durch die Stahlwildnis.¿

Für Dirk Zache, Direktor des LWL-Industriemuseums, unterstreicht die Nominierung als ERIH-Ankerpunkte nicht nur den europäischen Rang der beiden Museumsstandorte, sondern auch die internationale Bedeutung der Industriekultur des Reviers insgesamt. ¿Das industriekulturelle Erbe des Ruhrgebiets strahlt weit über die Region hinaus. Dass viele Menschen davon erfahren und dass sich die Akteure innerhalb Europas vernetzen und darüber austauschen können, ist ein besonderer Verdienst von ERIH¿, sagte er bei der Anbringung der Plaketten. Mit den beiden ¿Neuen im Bunde¿ sind jetzt insgesamt fünf der acht Standorte des LWL-Industriemuseums Ankerpunkte des Europäischen Netzwerks. Außer dem Schiffshebewerk und der Henrichshütte gehören auch die Zeche Zollern in Dortmund, das Textilwerk Bocholt (Kreis Borken) und das Ziegeleimuseum Lage (Kreis Lippe) zur ERIH-Hauptroute.

Hintergrund
Die Europäische Route der Industriekultur (ERIH: European Route of Industrial Heritage) ist das größte Kulturportal Europas. Als touristisches Informationsnetzwerk zum industriellen Erbe verbindet es aktuell über 1.300 Standorte in 45 europäischen Ländern. Ziel von ERIH ist es, die bedeutendsten Industriestandorte des Kontinents als Ankerpunkte auszuzeichnen und touristisch zu entwickeln. Diese derzeit 90 Ankerpunkte dienen zugleich als Ausgangspunkte für 18 regionale Routen in die Industrielandschaften der jeweiligen Umgebung. Alle ERIH-Standorte sind überdies 13 europäischen Themenrouten zugeordnet, die jeweils einen bestimmten Aspekt herausgreifen und europaweite Zusammenhänge herstellen ¿ vom Bergbau bis zum Wassermanagement. Mit dem Routensystem will ERIH das Bewusstsein für das gemeinsame industrielle Erbe stärken. Darüber hinaus bietet das Netzwerk seinen Mitgliedern eine Plattform für die touristische Vermarktung der Industriedenkmäler.


ERIH European Route of Industrial Heritage e.V.
Christiane Baum ¿ Geschäftsführung, Tel. 02150 756496
germany@erih.net, http://www.erih.net



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
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45527 Hattingen
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Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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