LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 21.05.15

Presse-Infos | Kultur

Neue Sonderausstellung ¿Leben in der Dunkelheit¿

LWL-Museum für Naturkunde bringt Licht ins Dunkle

Bewertung:

Münster (lwl). Das LWL-Museum für Naturkunde in Münster zeigt vom 22. Mai 2015 bis zum 29. Mai 2016 die neue Sonderausstellung ¿Leben in der Dunkelheit¿. Auf 1.200 Quadratmetern lernen Besucher mit und ohne Behinderung die Vielfalt und die Fähigkeiten von Lebewesen kennen, die sich an ein Leben ohne Licht angepasst haben. Wichtigstes Thema in der Ausstellung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) mit 700 Ausstellungsobjekten, darunter 59 Medienstationen, 100 Tastmodelle und 34 Filme, ist die Anpassung an Dunkelheit und Lichtmangel.

Die Ausstellung ist ein Jahr lang für alle Besuchergruppen geeignet. Dank Brailleschrift, einem speziellem Audioguide und Tastmodellen finden sich auch Menschen mit Sehbehinderung in der Schau zurecht. Hörbehinderte Menschen können sich beispielsweise an den Riech- und Mitmachstationen die Höhlen, den Boden, die Tiefsee und die Nacht erschließen.

¿Die Inhalte der Ausstellung sind für alle Sinne erlebbar. Sehend, tastend, riechend und hörend kann der Besucher das Leben in der Dunkelheit entdecken¿, erklärt Dr. Barbara Rüschoff-Thale. Die LWL-Kulturdezernentin fährt fort: ¿Der LWL setzt sich schon seit Jahrzehnten für ein möglichst selbstbestimmtes Leben von Menschen mit Behinderungen ein. Diese Sonderausstellung ist ein Beispiel für die führende Rolle des LWL auf dem Weg zur inklusiven Gesellschaft.¿

Museumsdirektor Dr. Alfred Hendricks gibt einen Einblick, was die Besucher zu sehen bekommen: ¿Die Besucher erwarten in der neuen Sonderausstellung leuchtende Tiere, riesige Zähne und bizarre Körperformen. Sie erfahren, mit welchen Strategien und Anpassungsleistungen die Organsimen ihre jeweiligen Lebensräume besiedeln und lernen Blobfisch, Vampirfledermaus, Nacktmull, Beilbauch, Höhlenkäfer, Fußball- oder Bügeleisenfisch, Borstenmunder und Fettschwalm kennen.¿ Ausstellungsmacher und Wissenschaftler Dr. Jan Ole Kriegs hat mit seinen Kolleginnen Andrea Florez Jurado und Dr. Katharina Freyth-Weber seit August 2013 die Ausstellung vorbereitet. Kriegs: ¿Beispielsweise können Kinder anhand der Medien- oder der Hörstationen durch die Ausstellungen gehen. Erwachsene erfahren in rund 140 Fotos, Grafiken, Zeichnungen Spannendes über nächtliches Leben und können tiefer in das Thema eintauchen. Blinde können sich ¿ wie alle anderen Besucher - an 33 Taststationen, mit dem Audioguide und mittels Braille-Schrift durch die Ausstellung bewegen. Hörbehinderte bekommen reichlich Informationen über 80 Texttafeln, 34 Filme, unzählige Bilder und noch mehr Objekte zu sehen.¿

Als Einstimmung in die Ausstellung wird das Thema ¿Schlaf¿ vorgestellt. Präparate schlafender Tiere dienen als Beispiele für verschiedene Formen des Schlafes im Tierreich. Danach wird das eigentliche Thema ¿Dunkelheit¿ eingeführt, indem der Begriff erläutert und die zentralen Funktionen des Sonnenlichts erklärt werden.

Der Großteil der Ausstellung geht auf natürliche, lichtferne, dunkle Lebensräume und deren Bewohner ein. Die einzelnen Ausstellungsbereiche wie Höhlen, Boden, Tiefsee und Nacht zeigen die Vielfältigkeit und Anpassungen des Lebens in der Finsternis. Viele der Anpassungen betreffen die Sinnesleistungen der Organismen, so dass sich Vergleiche zu den üblichen, das heißt dem Menschen zur Verfügung stehenden, Sinnen anbieten und in der Ausstellung auch gezeigt werden.

Ausstellungsmacherin Andrea Florez Jurado erläutert: ¿In völliger Finsternis wie in Höhlen, der Tiefsee oder im Boden gibt es eine Vielzahl an meist unbekannten Organismen, vom Einzeller bis zum gigantischen Riesenkalmar oder dem Riemenfisch. Diese kleinen und großen Lebewesen zeigen wir in der Ausstellung. Wir stellen vor, wie das Überleben unter widrigen Lebensraumbedingungen möglich ist und welche körperlichen Besonderheiten es den Organsimen erlauben, diese Lebensräume zu besiedeln.¿

Während sich Tiere und Pflanzen im Laufe der Evolution durch besondere Attribute an die Dunkelheit angepasst haben, machte sich der Mensch zunächst das Feuer und schließlich das elektrische Licht zu Nutze, um sich die Finsternis und die Nacht zu erschließen. ¿Die Dunkelheit hat den Menschen von jeher fasziniert, aber auch erschreckt¿, sagt Dr. Katharina Freyth-Weber und fährt fort: ¿Jeder kennt die unheimlichen Geräusche im Wald bei Nacht. Sie lassen einem trotz der Vertrautheit am Tag in der Nacht einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Woher kommt die Angst im Dunkeln? Die Ausstellung wirft einen Blick auf Mythen und Monster, die ihren Ursprung in der Dunkelheit fanden.¿

Die langjährige Kooperation mit dem Fachbereich Design der Fachhochschule Münster wurde auch für diese Sonderausstellung fortgesetzt. Unter der Leitung von Professor Cordula Hesselbarth wurden 14 Projekte Bestandteil der Sonderausstellung.

Begleitend zur Ausstellung wird ein breites Spektrum an museumspädagogischen Programmen für Kinder und Jugendliche, vom Kindergarten bis zur Sekundarstufe II, angeboten. Abgerundet wird das Angebot durch Führungen für Erwachsene inklusive Blinden- und Seniorenführungen oder die sogenannten Literarischen Rundgänge (25.09. Premiere, 26.9., 23.10., 27.11., 11.12.) durch die Ausstellung.

Das Theaterensemble Freuynde + Gaesdte macht die Ausstellung zur Bühne und zeigt vom 30.9. bis zum 4.10. sowie vom 2.12. bis zum 6.12. ein Stück, das sich thematisch mit der ersten großen deutschen Tiefseeexpedition auf der ¿Valdivia¿ befasst.

Gebärdengedolmetschte Führungen sind in Planung. Das Begleitbuch ¿Leben in der Dunkelheit¿ zur gleichnamigen Sonderausstellung ist im Museumsshop erhältlich (ISBN 978-3-940726-32-2, 136 Seite, Preis: 16,80 ¿). Zudem ist das Buch auch als Hörbuch vorhanden.

LWL-Museum für Naturkunde, Sentruper Str. 285, 48161 Münster.
Weitere Infos unter Telefon: 0251 591 6050 (Servicezeiten: Mo-Fr 8.30-12.30 Uhr, Mo-Do 14-15.30 Uhr) oder unter http://www.lwl-naturkundemuseum-muenster.de
Öffnungszeiten: Di-So 9.00-18.00 Uhr
Eintritt: Kinder 4 Euro, Erwachsene 6,50 Euro, Familien 14 Euro.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Bianca Fialla, LWL-Museum für Naturkunde, Telefon: 0251 591-6066
presse@lwl.org



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