LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 12.12.14

Presse-Infos | Kultur

Die Salzbergwerke von Hallstatt und ihre Ökonomie

Vortrag im LWL-Museum für Archäologie

Bewertung:

Herne (lwl). Betriebsabfälle verraten einiges über Arbeitsabläufe, Strukturen und Organisationsformen in den prähistorischen Salzbergwerken von Hallstatt: Hans Reschreiter und Kerstin Kowarik vom Naturhistorischen Museum Wien stellen in ihrem Vortrag am Donnerstag (18.12.) um 19 Uhr im LWL-Museum für Archäologie in Herne ¿die prähistorischen Salzbergwerke von Hallstatt und ihre Ökonomie¿ vor. Die Veranstaltung ist Bestandteil der vom Förderverein organisierten öffentlichen Vortragsreihe zur aktuellen Sonderausstellung ¿Das weiße Gold der Kelten¿. Der Eintritt ist frei.

Seit der mittleren Bronzezeit (1500 v. Chr.) ist in Hallstatt die bergmännische Gewinnung von Steinsalz belegt. Bis in römische Zeit wird mit wenigen Unterbrechungen abgebaut. Durch die konservierende Wirkung des Salzes ist der gesamte Betriebsabfall dieses prähistorischen Bergbaus erhalten.
Durch diese Funde lassen sich beinahe alle Arbeitsschritte vom Brechen des Salzes mit Bronzepickeln bis zur Förderung erschließen. Dabei handelt es sich um tausende niedergebrannte Leuchtspäne, gebrochene Pickelstile und anderes unbrauchbar gewordenes Gerät, Kleidungsbestandteile wie Fell- und Ledermützen, Textilien, Leder- oder Hautschuhe, Tragsäcke aus Rinderhaut, Schnüre und Seile aus Gras und Bast.
Durch die Untersuchungen der vergangenen Jahrzehnte sind sowohl der bronzezeitliche als auch der ältereisenzeitliche (ca. 900-300 v. Chr.) Betrieb gut erforscht. Die guten Erhaltungsbedingungen im Bergwerk und die dadurch überlieferten Funde erlauben gerade für den bronzezeitlichen Bergbau eine genaue Rekonstruktion des Arbeitsablaufs: Für viele Arbeitsschritte wurden maßgeschneiderte Geräte entwickelt und eingesetzt. Die Bergleute sammelten und transportierten das Salz mit Werkzeug, das nur aus Hallstatt bekannt ist. Vieles spricht dafür, dass es bereits um 1500 v. Chr. eine streng organisierte und vorausplanende, arbeitsteilige Struktur gab.
Reschreiter und Kowarik betrachten den Versorgungsbedarf des Hallstätter Salzbergbaus und die umgebende Region unter landschafts- und umweltarchäologischen Gesichtspunkten.

Hans Reschreiter ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Naturhistorischen Museum Wien. Er leitet seit 2001 die Ausgrabung und Erforschung des prähistorischen Salzbergwerks Hallstatt und ist seit 2013 Mitarbeiter im Projekt ¿Hall-Impact: Disentangling climate and culture impact on prehistoric alpine cultures".
Kerstin Kowarik ist Projektmitarbeiterin am Naturhistorischen Museum Wien. Sie forscht zum alpinen Wirtschaftsraum Hallstatt und leitet seit 2010 das Projekt "HALL-IMPACT: Disentangling climate and culture impact on prehistoric alpine cultures".
Seit 2012 arbeiten beide beim FWF-Projekt ¿ISO-Wood ¿ Herkunft von prähistorischem Holz¿ mit, das mit Hilfe der Isotopenanalytik eine Methode erarbeitet, die Aufschluss über die mögliche Herkunft prähistorischer Holzfunde aus dem Salzbergwerk geben soll.

Termin:
Donnerstag, 18.12., 19 Uhr:

Die prähistorischen Salzbergwerke von Hallstatt und ihre Ökonomie
Vortrag von Kerstin Kowarik und Hans Reschreiter im LWL-Museum für Archäologie

Mehr Infos: http://www.lwl-landesmuseum-herne.de
LWL-Museum für Archäologie, Europaplatz 1, 44623 Herne
Tel. 02323 94628-0
Oder: http://www.cvjm-herne.de, http://www.facebook.de/CVJMHerne, http://www.facebook.com/LWLMuseumHerne



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Laura Verweyen, LWL-Archäologie für Westfalen, Telefon: 0251 591-3504, laura.verweyen@lwl.org.
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
LWL-Museum für Archäologie und Kultur Herne
Westfälisches Landesmuseum
Europaplatz 1
44623 Herne
Karte und Routenplaner



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


Der LWL auf Facebook:
https://www.facebook.com/LWL2.0






Ihr Kommentar




zur Druckansicht dieser Seite

zu den aktuellen Presse-Infos