Kunst der Erinnerung

Förderverein Glashütte Gernheim übergibt

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Petershagen (lwl). In Erinnerung an den langjährigen Museumsleiter Michael Funk erwarb der Förderverein Glashütte Gernheim e.V. gemeinsam mit dem LWL-Industriemuseum ein Objekt der Künstlerin Veronika Beckh. Das Werk entstand anlässlich der Gedenkausstellung zu Ehren Michael Funks, der 2012 verstarb. Die zerkratzte, schieferartige Oberfläche der Glaskugel verweist auf Lebensspuren, deutet mit dem Titel ¿Stille¿ aber auch den empfundenen Verlust des Freundes hin.

Am Freitag, 25. Juli, um 15 Uhr, übergibt der Verein das Glasobjekt ¿Stille¿ dem Industriemuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Gäste sind herzlich eingeladen.


Michael Funk (1959 ¿ 2012)
Michael Funk leitete das LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim von 1996 bis zu seinem Tod im Jahr 2012. Der Historiker erwarb sich im Lauf seiner Tätigkeit auf den Feldern der Industriearchäologie, Bauforschung, Restaurierung und historischer Forschung zu Glasherstellung und -gestaltung nicht nur in Fachkreisen einen weitreichenden Ruf. Als größtes Verdienst Michael Funks gelten die Konzeption des Museums und die weitreichenden Bauforschungen zur Restaurierung der historischen Gebäude. Neben der Glasherstellung im Turm der Museumsglashütte gründete sich in Gernheim zugleich ein weithin beachtetes Zentrum der internationalen Glaskunst. Lokal und regional wirkte Michael Funk als Initiator musealer Verbünde mit: Er gehörte seit 1999 der Planungsgruppe der heutigen Museumsinitiative OWL e.V. an und war maßgeblich an der Entwicklung ihres Leitbildes beteiligt. Kontinuität verlieh er der Mindener Museumsrunde, einem Zusammenschluss der Museen auf beiden Seiten der Landesgrenze. Viele Jahre war er darüber hinaus im Vorstand des Mindener Geschichtsverein tätig und trat engagiert für den Ausbau des Mindener Museums ein.

Veronika Beckh
Die Künstlerin Veronika Beckh absolvierte zunächst an der Glasfachschule Zwiesel eine Ausbildung zur Hohl- und Kelchglasmacherin. Im Anschluss studierte sie angewandte und bildende Künste, zugleich arbeitet sie konstant am Studioglasofen. Ihre Glasobjekte sprechen eine charakteristische Formensprache: Kugeln werden von konischen Einschlüssen durchbrochen, konzentrisch ineinander ruhende Halbschalen bilden rhythmische Strukturen. Aus konischen Formen aufgebaute, mehrdimensionale Installationen fangen das Licht ein, ziehen den Blick auf ihren Grund oder zerstreuen ihn im Raum. Die aus stereometrischen Formen aufgebauten Objekte zeigen eine handwerkliche Perfektion, die strenge Voraussetzung für die genau kalkulierten Lichtreflexe sind.