Eine Kunstgießerei in Zeiten der Globalisierung

Vortrag über Firma Buderus im LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen

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Hattingen (lwl). Auch wenn die Ausstellung ¿Arbeit zeigen¿ im LWL-Industriemuseum Henrichshütte nun Geschichte ist, gehört der Skulpturenguss noch lange nicht zum sprichwörtlichen ¿alten Eisen¿. So entstehen im hessischen Hirzenhain in der Kunstgießerei der Firma Buderus auch heute noch künstlerisch anspruchsvolle Plastiken, Reliefs und Plaketten. Ein Vortrag im LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen am Freitag, 28. März, gibt Einblicke in die Produktion. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) lädt um 19.30 Uhr zu der Veranstaltung ein. Der Eintritt ist kostenlos.

Der Historiker Reinhard Manter beschreibt in seinem Vortrag weniger die technischen Aspekte des Eisenkunstgusses, sondern ordnet ihn in den zeitlichen, kulturellen und sozialen Kontext ein. Denn nicht nur der technische Fortschritt beeinflusste den Guss. ¿Auch politische Strömungen bemächtigen sich des Materials in neuer Form¿, so der Referent. So könne Eisen ebenso zum Ausdruck freiheitlicher Gesinnung dienen wie zum Mittel politischer Propaganda. Diese Entwicklungen spiegeln sich auch in der Firmengeschichte von Buderus. Nach dem Zweiten Weltkrieg ist der Kunstguss sogar ¿Spielball¿ der Teilung Deutschlands. Heute kämpft der künstlerische Eisenguss um sein Überleben gegenüber der Konkurrenz aus Fernost. Es sind aber Gegenströmungen spürbar: Eisenkunstguss findet seine Form für eine neue Generation.