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Mitteilung vom 29.01.14

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Neue LWL-Publikation über die ältesten Westfalen

Bewertung:

Münster (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat einen Band über ¿Westfalen in der Alt- und Mittelsteinzeit¿ herausgegeben. Die Publikation beleuchtet die älteste Landesgeschichte Westfalens mit aktuellen archäologischen und naturwissenschaftlichen Methoden ¿ und schreibt dabei einige Kapitel ganz neu.

Das älteste menschliche Werkzeug Westfalens spielt mit seinen 350.000 Jahren in diesem Band ebenso eine Hauptrolle wie der älteste ¿Westfale¿, dessen 70.000 Jahre altes Bruchstück seines Neandertaler-Schädels in Warendorf gefunden wurde.

Für Forscher wie für Hobbyhistoriker finden sich auf über 250 Seiten die wichtigsten und neuesten Erkenntnisse über die Epoche der sogenannten jägerischen Archäologie. Außerdem füllt der Band eine Lücke: Zuletzt erschien vor 25 Jahren ein Buch vom LWL zu den altsteinzeitlichen Fundstellen in Westfalen. Mit diesem Band wird die bislang noch fehlende Epoche der Mittelsteinzeit (Mesolithikum) gefüllt.

In 25 Jahren sind zahlreiche neue naturwissenschaftliche Verfahren entwickelt worden, die neue Erkenntnisse ermöglichen. So werden in dieser Publikation auch ältere, schon bekannte Fundstellen mit ganz neuen Fragestellungen konfrontiert. Darunter etwa die Balver Höhle als eine der wichtigsten Neandertaler-Fundstellen in Westfalen.

Besonders interessant sind aber die überraschenden Ergebnisse, der Untersuchung von Tierknochen und Knochengeräten. Den Archäologen und Naturwissenschaftlern gelang es, die bislang nur wenigen Radiokarbondatierungen für die Funde aus Westfalen wesentlich zu ergänzen. Damit ist ein Datierungsprojekt zum Abschluss gekommen, das bedeutenden Funden in Westfalen ein sicheres Alter zuweisen kann.

Ob die Hersteller des Faustkeils als ältestem Werkzeug in Westfalen oder der erste Homo sapiens der Region vor 40.000 Jahren: Die frühesten Westfalen waren Jäger, Sammler und Fischer und ernährten sich ausschließlich von dem, was die Natur zu bieten hatte. Schon damals sahen sich Menschen mit Klimawandel und gleich mehreren Eiszeiten konfrontiert. Von Trittsiegeln eines Höhlenlöwens über Steppenwisente, Wildpferde und Rentiere als Jagdobjekte: In diesem Band wird der Alltag der steinzeitlichen Westfalen wieder greifbar. Die Fachleute der LWL-Archäologie für Westfalen spüren ihren Lager- und Rastplätzen nach, entdecken eines der letzten Rentiere, finden Beile und Steinschläger oder untersuchen die Kunst im Feuerstein.

Der Band ¿Westfalen in der Alt- und Mittelsteinzeit¿ ist ab sofort in den Buchhandlungen oder bei der LWL-Archäologie für Westfalen für 17,50 Euro zu haben.

Michael Baales, Hans-Otto Pollmann und Bernhard Stapel
Westfalen in der Alt- und Mittelsteinzeit
Darmstadt 2013
ISBN 978-3-8053-4793-8
252 Seiten, 296 Abbildungen

Achtung Redaktionen:
Unterhalb dieser Pressemitteilung finden Sie ein Register (PDF-Dokument) der Fundorte.

Haben Sie Probleme das PDF-Dokument zu lesen? Dann wenden Sie sich bitte unter presse@lwl.org an die LWL-Pressestelle. Wir helfen Ihnen gerne weiter.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Katja Burgemeister, LWL-Archäologie für Westfalen, Telefon: 0251 591-8921.
presse@lwl.org



Anlagen:
Anlage 1: Ortsregister_WestfalenidSteinzeit.pdf


LWL-Einrichtung:
LWL-Archäologie für Westfalen
Zentrale
An den Speichern 7
48147 Münster
Karte und Routenplaner



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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Kommentar(e)

Detlef Rothe30.01.2014 17:26
Kein Kommentar, sondern eine Bitte: Vermeiden Sie möglichst den Begriff ,Westfalen' als Bezeichnung steinzeitlicher Menschen. Meines Wissen kamen die Westfalen erst im 7./8. Jahrhundert in die ,Landschaft Westfalen-Lippe', und zwar im Rahmen der altsächsischen Landnahme. Mit freundlichen Grüßen


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