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Mitteilung vom 23.01.07

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LWL-Industriemuseum sucht alte Hüte!: Neue Sonderausstellung in Bocholt

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Bocholt (lwl). Das Textilmuseum in Bocholt sucht für seine Sonderausstellung ¿Hut & Co.¿ Hüte, die Geschichten erzählen. Vom 18. März bis zum 13. Mai präsentiert der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in Kooperation mit dem Schauplatz Ratingen des Rheinischen Industriemuseums eine Ausstellung zur Geschichte und Bedeutung der Kopf-bedeckungen in seinem Bocholter Industriemuseum.

¿So manches ausgediente Stück, das heute vielleicht nur noch zur Gartenarbeit aufgesetzt wird, hat einst bessere Zeiten gesehen¿, ist LWL-Museumsleiter Dr. Hermann Josef Stenkamp überzeugt. Ihn interessieren die Erinnerungen und Geschichten rund um die Kopfbedeckung: der Hut, mit dem die Angetraute beim ersten Rendezvous Eindruck machte, oder der Sonntagshut, der in einer Schachtel im Keller den Krieg überdauerte. ¿Das sind genau die Stücke, die wir in unserer Ausstellung zeigen möchten¿, so Stenkamp. Vor allem Herrenhüte sind bisher rar sowie Kappen oder ähnlich schlichte Kopfbedeckungen, die bei der Arbeit getragen wurden. Der Museumsleiter: ¿Egal wie abgenutzt oder zerbeult, wir freuen uns über alle alten Hüte und ihre Geschichten.¿

Die Schau in Bocholt spannt einen Bogen von der Arbeit der Putzmacherin bis zur maschinellen Produktion und bietet dabei einen Streifzug durch 150 Jahre Modegeschichte: Hüte waren über viele Jahrzehnte das wichtigste Accessoire der Garderobe; noch in den 1950er Jahren ging man nicht ¿oben ohne¿ aus. Ratgeber und Benimmbücher gaben Auskunft, welche Kopfbedeckungen zu welchem Anlass getragen werden sollten. Mal mit breiter, dann wieder mit schmaler oder ganz ohne Krempe, hoch aufgetürmt oder flach wie ein Wagenrad, mal üppig garniert mit Federn und Kunstblumen, mal schlicht allein mit Hutnadel oder Seidenband: Die Hüte spiegeln die ganze Bandbreite der Modegeschichte wider.

Aber Hüte sind mehr als modisches Beiwerk oder Schutz vor Sonne, Wind und Staub. Stenkamp: ¿Hüte haben ihre eigene Bedeutung und Symbolik. Sie sind eingebunden in gesellschaftliche Umgangsformen, z.B. in Höflichkeitsgesten beim Grüßen. Sie können aber auch Ausdruck von Macht und Prestige oder politischer Gesinnung sein.¿ Ob es um soziale Hierarchien, Stand und Status oder um das Spiel der Geschlechter geht, um Zugehörigkeiten zu bestimmten Berufsständen oder zu unterschiedlichen Jugendszenen ¿ immer wieder sind es Kopfbedeckungen, die gezielt und unmissverständlich Zeichen setzen.



Pressekontakt:
Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127 und Markus Fischer, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org




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