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Mitteilung vom 14.05.03

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"Hier bin ich also in Westphalen angekommen...": LWL präsentiert neuen Film über den Freiherrn vom Stein

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Westfalen/Selm (lwl). Er war ein Mann zwischen den Zeiten. Zutiefst verwurzelt in der Welt von gestern und doch zugleich durchdrungen von der Einsicht in die Notwendigkeit gestaltender Veränderung. Sein Name: Karl vom und zum Stein. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) präsentierte auf Schloss Cappenberg in Selm einen neuen Video-Film über den unbequemen und unbeugsamen Aristrokaten, der liberales und konservatives Denken klug vereinte.

Wer dieser Mensch und Politiker, der als "Reformer" in die Geschichtsbücher eingegangen ist? Was hat er geschaffen und gestaltet? Was ist von seinem Lebenswerk geblieben, und wo liegt seine Bedeutung für die Gegenwart? Auf diese und andere Fragen versucht der 30-minütige Film, der das ereignisreiche Leben des Reichsfreiherrn Revue passieren lässt, neue Antworten zu geben.

"Stein hat maßgeblich an der Durchsetzung des Prinzips der landschaftlichen Selbstverwaltung mitgewirkt, wie es der Landschaftsverband Westfalen-Lippe heute noch lebendig verkörpert. Deshalb fühlen wir uns seinen Ideen verpflichtet und haben diesen Film produziert", so LWL-Kulturdezernent Prof. Dr. Karl Teppe.

Den Film drehte das LWL-Landes-medienzentrum an Originalschauplätzen unter anderem in Cappenberg, Nassau an der Lahn und in Berlin. Den Freiherrn vom Stein verkörpert dabei der weit über Münster hinaus bekannte Schauspieler Hannes Demming. "Es geht uns darum, Steins Leben so zu vergegenwärtigen, dass der Film auch für Zuschauer interessant ist, die der Geschichte fremd gegenüber stehen. Und ich hoffe sehr, dass uns das hier gelungen ist", so Filmautor Dr. Volker Jakob vom LWL-Landesmedienzentrum.

1757 in Nassau an der Lahn geboren, trat der junge Stein noch zu Lebzeiten Friedrichs II., des "Großen", in preußische Dienste. Als hoher Beamter in den westlichen Provinzen an Rhein und Weser erwarb er sich bleibende Verdienste und machte bald Karriere. In einer politisch unruhigen Zeit des Übergangs, in der die napoleonischen Armeen die überkommene Ordnung Europas ins Wanken brachten, leitete er die Geschicke des Staates und initiierte schließlich jene Reformen, die die Voraussetzung für eine moderne Bürgergesellschaft in Deutschland bildeten und bis auf den heutigen Tag mit seinem Namen verbunden sind.

"Soll die Nation veredelt werden, so muss man dem unterdrückten Teil derselben Freiheit, Selbständigkeit und Eigentum geben und ihm den Schutz der Gesetze angedeihen lassen...." Mit Aussagen wie diesen machte er sich natürlich auch Feinde. "Der französische Kaiser, Napoleon Bonaparte, ließ ihn steckbrieflich durch halb Europa verfolgen. Aber Stein blieb seinen Überzeugungen treu", so Dr. Gerd Dethlefs aus dem LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, der als Kurator der LWL-Ausstellung "Der Freiherr vom Stein und Cappenberg" beratend an diesem Film mitgearbeitet hat.

Nach der politischen Neuordnung Deutschlands und Europas auf dem Wiener Kongress zog Stein sich ins Privatleben nach Westfalen zurück, das ihm viel bedeutete. Zu seinem Alterssitz wählte er das ehrwürdige Prämonstratenserstift Cappenberg.

Dort starb er am 29. Juli 1831 im Alter von 74 Jahren. Seine letzte Ruhestätte fand er auf seinen ererbten Besitzungen in Bad Ems an der Lahn.

"Stein war ein unermüdlicher Anreger voller Tat- und Gestaltungskraft. Ein in jeder Hinsicht Unbequemer und Unbeugsamer, der unberührt von Anfeindungen aufrecht einen geraden Weg ging. Ein weitsichtiger Modernisierer und ein Visionär mit geschichtlichem Bewusstsein. Ein Mann schließlich, dem gerade auch Westfalen viel verdankt", hob Teppe die große Bedeutung des Freiherrn hervor.

"Hier bin ich also in Westphalen angekommen..."
Das Leben des Freiherrn Karl vom und zum Stein.
VHS-Film, 30 Minuten,Bezug: Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Westfälisches Landesmedienzentrum, Warendorfer Straße 24, medienzentrum@lwl.org, Tel. 0251/591-3902.
Der Preis für Privatpersonen beträgt 9,90 Euro plus 2,60 Euro Versandkosten.




Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 13.000 Beschäftigten für die 8,5 Millionen Menschen in der Region. Mit seinen 41 Schulen, 17 Krankenhäusern, 17 Museen und als einer der größten Sozialhilfezahler Deutschlands erfüllt der LWL Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, der durch ein Parlament mit 135 Mitgliedern aus den Kommunen kontrolliert wird.




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