LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 25.11.14

Presse-Infos | Soziales

STAR-Hilfe

Dank richtiger Weichenstellung hat Jaqueline Krömer einen Ausbildungsplatz bei der DB gefunden

Bewertung:

Bielefeld (lwl). Früh waren die Weichen für Jaqueline Krömer in die richtige Richtung gestellt. So schaffte es die stark sehbehinderte Bielefelderin, ihren Wunschberuf und einen passenden Ausbildungsplatz bei der DB Station&Service AG zu finden. Hier wird sie jetzt zur Kauffrau für Büromanagement ausgebildet. Das Programm STAR (Schule trifft Arbeitswelt) hat ihr dabei geholfen. Das gemeinsame Projekt der beiden Landschaftsverbände Westfalen-Lippe (LWL) und Rheinland (LVR) bereitet Schüler mit Behinderung rechtzeitig auf das Arbeitsleben vor. ¿Das war für mich ein absoluter Glückfall, ich bin mit der Ausbildung bestens zufrieden¿, freut sich die junge Bielefelderin.

¿Wie Jaqueline Krömer ihren Ausbildungsplatz gefunden hat, zeigt dass die richtigen Weichenstellungen zur passenden Zeit die berufliche Inklusion unterstützen. Dazu gehören unter anderem eine behinderungsspezifische Potentialanalyse, Berufsfelderkundungen sowie verschiedene Praktika¿, erklärt Kristina Steffen, STAR-Koordinatorin im LWL-Integrationsamt Westfalen. Seit 2012 haben in Westfalen-Lippe knapp 3.500 Schüler die verschiedenen STAR-Module durchlaufen. Außerdem beraten die Fachleute des LWL-Integrationsamtes, des Integrationsfachdienstes und der Agentur für Arbeit dabei, wie der Arbeitsplatz entsprechend der Behinderung der Auszubildenden gestaltet werden muss.

Jaqueline Krömer ist aufgrund einer Sehminderung und einer Diabetes 100 Prozent schwerbehindert. Nach der Grundschule wechselte sie auf das Gymnasium Maristenschule der Ursulinen in Bielefeld. Das war möglich, weil sie von Pädagogen der Opticus-Schule ¿ LWL-Förderschule mit Schwerpunkt Sehen unterstützt wurde. Schon während der Schulzeit hat sie zwei Praktika bei der Deutschen Bahn absolviert. ¿Wir haben die Fähigkeiten von Jaqueline Kröner erkannt und ihre Sehbehinderung nicht als Nachteil empfunden. Uns freut es besonders, dass wir ihr anschließend einen Ausbildungsplatz anbieten konnten, der auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist¿, so Werner Schulze, Arbeitsgebietsleiter der DB Station&Service AG in Bielefeld.

¿Wir haben den gesamten Prozess begleitet, Gespräche mit allen Beteiligten geführt und Zuschüsse beantragt¿, sagt Ulf Ballstedt vom Integrationsfachdienst Bielefeld. So hat die Agentur für Arbeit den Arbeitsplatz mit Hilfsmitteln ausgestattet, die genau auf die Bedürfnisse von Jaqueline Krömer abgestimmt sind: Ein 24-Zoll Bildschirm, ein Laptop, Vergrößerungssoftware und Lupenfunktion stehen der Krömer zur Verfügung, die am 1. September ihre Ausbildung begann.
¿Die Berater des Reha-Teams der Arbeitsagentur arbeiten am Übergang Schule- Beruf eng mit allen Beteiligten Akteuren zusammen, um die Ausbildungschancen für Jugendliche mit Behinderung zu erhöhen¿, erklärt Marc Eßelmann, Teamleiter in der Arbeitsagentur. ¿Bei Jaqueline Krömer sieht man beispielhaft, wie die Begleitung durch STAR, das Engagement der Deutschen Bahn und die Förderung der Agentur für Arbeit zu einem guten Ergebnis geführt haben¿, so Eßelmann weiter.

Alfons Kruse, Gesamtschwerbehindertenvertrauensperson der DB Station&Service AG, sieht die Einstellung von Frau Krömer als positives Signal für die Inklusion in den Beruf. Er betont: ¿Die Bahn braucht qualifizierte Mitarbeiter. Dazu zählen auch Menschen, die im Laufe ihres Lebens eine Behinderung oder eine Leistungswandlung erfahren. In Zeiten des demografischen Wandels gilt das mehr denn je.¿

Hintergrund
STAR - Schule trifft Arbeitswelt ist ein NRW-weites Projekt zur Integration (schwer)behinderter Jugendlicher und wurde von den Landschaftsverbänden Westfalen-Lippe und Rheinland (LVR) ins Leben gerufen. Eng eingebunden sind die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit sowie das NRW-Schul- und das NRW-Arbeitsministerium. STAR unterstützt Schüler mit Behinderung bei der Vorbereitung auf das Arbeitsleben und eröffnet zusammen mit Arbeitgebern Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt. STAR arbeitet mit einer Kombination aus individueller Unterstützung durch Fachkräfte der Integrationsfachdienste (IFD) und der Vernetzung mit Schulen, potentiellen Arbeitgebern und der Agentur für Arbeit. Das Ziel von STAR ist, mehr Schülern Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt zu ermöglichen (Weitere Informationen unter http://www.star.lwl.org).

Das Projekt STAR hat die Angebote auf die Bedürfnisse von Schülern mit Sehbehinderung angepasst und beispielsweise die Feststellung des Sehvermögens und eines möglichen Hilfsmittelbedarfes vorgeschaltet. Das Verfahren wird begleitet und koordiniert von der IFD-Fachberatung für Schüler mit Sehbehinderung und unter professioneller Anleitung im LWL-Berufsbildungswerk in Soest für sehbehinderte und blinde Menschen durchgeführt. Brauchen Schüler für ein Langzeitpraktikum technische Hilfen wie Kameralesegeräte, Lupen, Vergrößerungssoftware oder Screenreader, können sie die Gräte aus dem Hilfsmittelpool des LWL bekommen.

Integrationsfachdienste (IFD)
Die Integrationsfachdienste bieten Schülern aus Förderschulen, aus Schulen, die gemeinsames Lernen anbieten und Beschäftigten aus Werkstätten für Menschen mit Behinderung individuelle Unterstützung und Begleitung beim Übergang in das Arbeitsleben. Der IFD berät arbeitsuchende Menschen und Arbeitgeber bei Fragen zur Beschäftigung von Menschen mit Behinderung und begleitet den Prozess der Eingliederung und Sicherung am Arbeitsplatz.

LWL-Integrationsamt
Das LWL-Integrationsamt hat die Aufgabe, private und öffentliche Arbeitgeber im Sinne der Inklusion dabei zu unterstützen, Arbeitsplätze für schwerbehinderte Menschen zu schaffen und zu erhalten. Neben der technischen Ausstattung behinderungsgerechter Arbeitsplätze bilden die Beratung der betroffenen Menschen und der Arbeitgeber sowie der besondere Kündigungsschutz Schwerpunkte in der Arbeit der LWL-Abteilung.

Fachstelle für Behinderte Menschen
Die Fachstelle für Behinderte Menschen im Beruf, die bei der Stadt Bielefeld angesiedelt ist, bezuschusst aus Mitteln der Ausgleichsabgabe Arbeitsplatzausstattungen für schwerbehinderte Arbeitnehmer, die bei Bielefelder Arbeitgebern tätig sind. Ziel dabei ist eine behindertengerechte Gestaltung des Arbeitsplatzes

Bundesagentur für Arbeit
Die Bundesagentur für Arbeit ist Träger von Teilhabeleistungen am Arbeitsleben nach dem Sozialgesetzbuch IX. Am Übergang Schule-Beruf leisten die Berater der Agentur für Arbeit Berufsorientierung und berufliche Beratung für Jugendliche mit Behinderungen. Sie fördert Jugendliche mit Behinderungen u.a. mit zahlreichen Maßnahmen der Berufsvorbereitung und Ausbildung.

Aktionsplan Bahn
Die Deutsche Bahn unterstützt den von der Bundesregierung aufgesetzten Nationalen Aktionsplan zur besseren Integration und Beschäftigungsförderung von Menschen mit Behinderungen. Die gemeinsame Arbeit von behinderten und nicht behinderten Menschen ist für die Bahn gelebte Selbstverständlichkeit und Teil der gesellschaftlichen Verantwortung des Unternehmens. Seit vielen Jahren engagiert sich die Deutsche Bahn in diesem Bereich und stellt Menschen mit Behinderungen in den verschiedensten Berufen ein, nicht nur im Büro. Die konzernweite Behindertenquote liegt bei fast sechs Prozent und damit über der gesetzlichen Pflichtquote zur Beschäftigung von Mitarbeitern mit Behinderungen.



Pressekontakt:
LWL-Pressestelle: Markus Fischer, Tel.: 0251 591 235 Deutsche Bahn: Dirk Pohlmann, Pressesprecher NRW, Tel: 0211 3680 2060
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
LWL-Inklusionsamt Arbeit
Von-Vincke-Str. 23-25
48143 Münster
Karte und Routenplaner



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


Der LWL auf Facebook:
https://www.facebook.com/LWL2.0






Ihr Kommentar




zur Druckansicht dieser Seite

zu den aktuellen Presse-Infos