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Mitteilung vom 25.11.04

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Berühmte Maschinenhalle entging der Abrissbirne um Haaresbreite Vortrag auf der Zeche Zollern II/IV

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Dortmund (lwl). ¿Das darf doch nicht wahr sein¿, möchte man ausrufen, wenn man sich vorstellt, dass die berühmte Jugendstil-Maschinenhalle der Dortmunder Zeche Zollern II/IV nur um Haaresbreite dem Abriss entgangen ist. Genauso lautet deshalb auch der Titel eines Vortrags über die Rettung dieser Halle, zu dem der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Dienstag, 30. November, um 19.30 Uhr in sein Industriemuseum einlädt. Im Rahmen der Vortragsreihe ¿Aufbruch Industriekultur¿ stellt Dr. Thomas Parent, Vizedirektor des Westfälischen Industriemuseums, darin neue Forschungsergebnisse zu dieser entscheidenden Zäsur in der Geschichte der Zeche Zollern vor.
Vor 35 Jahren war die Jugendstil-Maschinenhalle der Zeche Zollern akut abbruchgefährdet. Die Eigentümergesellschaft hatte sie zum Abbruch ausgeschrieben und Verschrottungsfirmen boten ungefähr 200.000 Mark für das Stahlfachwerk an. Die beiden Fördermaschinen sollten zusammen rund 38.000 Mark an Schrotterlös einbringen; der Ilgner-Umformer war auf etwa 10.000 Mark veranschlagt.

Nur wenige erkannten damals den großen kunsthistorischen Wert der Halle und kämpften für ihren Erhalt. Eine entscheidende Rolle bei der Rettung des Bauwerks spielten unter anderem der Dortmunder Denkmalpfleger Werner Kleffmann, das Fotografen-Ehepaar Bernhard und Hilla Becher sowie der ¿Bauwelt¿-Chefredakteur Ulrich Conrads. Besonders engagierte sich auch Hans-Paul Koellmann, der damalige Direktor der Dortmunder Werkkunstschule. Den Ausschlag zur Rettung in letzter Minute gab schließlich ein ¿Brandbrief¿ an den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Heinz Kühn. Am 30. Dezember 1969 stellte der beim LWL angesiedelte westfälische Landeskonservator die Zollern-Halle unter Denkmalschutz. Als Herzstück des Westfälischen Industriemuseums ist die Maschinenhalle heute ein Besuchermagnet: Über 100.000 Besucher hat die Zeche Zollern II/IV allein in diesem Jahr angezogen.
Bei der Vortragsveranstaltung handelt es sich um eine Kooperation mit dem Historischen Verein für Dortmund und die Grafschaft Mark. Der Bildvortrag findet im Museumsrestaurant ¿Pferdestall¿ der Zeche Zollern statt und ist wie immer kostenfrei.

Dienstag, 30. November, 19.30 Uhr
Vortrag: ¿Das darf doch nicht wahr sein! Die Rettung der Maschinenhalle von Zollern II/IV¿
von Dr. Thomas Parent
Westfälisches Industriemuseum Zeche Zollern II/IV (Restaurant Pferdestall)
Grubenweg 5
44388 Dortmund-Bövinghausen
Eintritt frei



Pressekontakt:
Evelyn Zerbe, Westf. Industriemuseum, Tel. 0231 6961-174 und Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org




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