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Von Räubern zu Filterern - Walevolution

Vortrag zur Wal-Sonderausstellung

Dienstag, 12.3.2013, 19:30 Uhr

Münster

Am Dienstag, 12. März 2013, findet um 19.30 Uhr ein Vortrag zur Sonderausstellung "Wale-Riesen der Meere" im LWL-Museum für Naturkunde statt.
Privat-Dozent Dr. Oliver Hampe vom Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung in Berlin referiert über die Evolutiongeschichte der Giganten unter den Meeressäugern.

Die Bartenwale brachten mit dem Blauwal das größte Tier, das je auf Erden lebte, hervor. Kenntnisse über den Ursprung dieser großen Filterfresser lagen bis vor nicht allzu langer Zeit noch im Dunkeln. Die Zuhörer unternehmen eine Reise in ein Zeitalter bedeutender geographischer Veränderungen und verfolgen die Entwicklung dieser unglaublichen Tiere bis heute.

Wale entwickelten die kolossalsten Wirbeltiere mit in jeder Hinsicht beeindruckenden Anpassungen, die die Evolution je hervorgebracht hat. So erreicht beispielsweise der Blauwal eine maximale Körperlänge von 33 m und ein Gewicht von 190 t und ist damit das größte lebende Tier unseres Planeten. Wale besitzen die größte geographische Verbreitung aller Wirbeltiere. Unter den tief tauchenden Vertetern erreicht der Pottwal eine größere Tiefe als jedes andere Säugetier (vermutlich über 3000 m). Bis zu dem Zeitpunkt als die Menschen auf der Bildfläche erschienen, waren Wale die Rekordhalter für die größte relative Hirngröße.

Früheste, schon als Wale zu bezeichnende Formen wurden in Flussablagerungen Pakistans und Indiens entdeckt. Es waren hundeartige, wahrscheinlich in seichten, fließenden Gewässern und Seen watende Tiere. Jüngere Vertreter mit verkürzten Gliedmaßen fand man in ehemals randmarinen und ufernahen Bereichen. Weitgehend vom Landleben unabhängige Arten entwickelten sich vor etwa 40 Millionen Jahren und sind aus Regionen mit tropisch-marinen Ablagerungen im wesentlichen aus Ägypten und Nordamerika bekannt. Die letzten dieser räuberisch lebenden Urwale starben vor ungefähr 25 Millionen Jahren aus.

Priv.-Doz. Dr. Oliver Hampe ist seit 1996 Kurator am Museum für Naturkunde Berlin für fossile Säugetiere und Geologie und arbeitet als Dozent an der Humboldt-Universität Berlin für Vergleichende Anatomie und Paläobiologie. 1981 bis 1987 Studium der Chemie und Geologie-Paläontologie in Düsseldorf und Mainz, 1987 Diplom in Geologie-Paläontologie, 1991 Promotion, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, 2003 Habilitation für Paläobiologie und Zoologie, Humboldt-Universität zu Berlin. Sein Forschungsschwerpunkt sind ausgestorbene aquatische Wirbeltiere.

Termin/e:

Dienstag, 12.3.2013, 19:30 Uhr

Kosten / Eintritt:

Erwachsene 5,50 Euro
Kinder 3,00 Euro

Ort:

Planetarium im LWL-Museum für Naturkunde
Sentruper Straße 285
48161 Münster

Ansprechperson:

LWL-Museum für Naturkunde
0251/591-05

naturkundemuseum@lwl.org

Pressekontakt:

Frank Tafertshofer, Telefon: 0251 591-235, presse@lwl.org