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Aus der Finsternis geboren - Vampirglaube

Vortrag zur Sonderausstellung "Leben in der Dunkelheit"

Dienstag, 22.3.2016, 19:30 Uhr

Münster

Wahrnehmungsgeschichtliche Aspekte des Vampirglaubens in Südosteuropa

Was hat der Vampir mit der Dunkelheit zu tun? Am Dienstag (22.3.) geht Dr. Peter Mario Kreuter vom Institut für Ost- und Südosteuropaforschung dieser Frage im Planetarium des LWL-Museums für Naturkunde auf den Grund. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe lädt dazu ein, um 19.30 Uhr, den Fragen nach der Bedeutung von Dunkelheit für den Vampirglauben nachzugehen.

Für den Kino-Vampir und den Blutsauger aus Gruselromanen ist Dunkelheit eine Voraussetzung für seine Existenz. Zuviel Licht mag er nicht, das Tageslicht gar lässt ihn zu Staub zerfallen. Der Vampir des Volksglaubens in Südosteuropa hingegen kennt durchaus einzelne Tage, an denen er nicht aktiv sein kann. Aber die Dunkelheit wird von ihm lediglich bevorzugt; er ist auch am hellichten Tage unterwegs, und manche der Geschichten, die man sich von Vampiren erzählt, spielen im Sommer während der Erntezeit auf dem Feld. Bedeutsam aber ist die Dunkelheit für Entstehung und Fortleben des Vampirglaubens. Was bedeuten Nacht und Dunkelheit im 18. Jahrhundert? Wie hat man sie wahrgenommen, wie suchte man sie im örtlichen Sinne zu erhellen? Und wie sind sie im Volksglauben verankert? Vor allem - wie und wo kommen die Dunkelheit und der Vampir doch zusammen?

Dr. Peter Mario Kreuter studierte Mittelalterliche und Neuere Geschichte sowie diverse Philologien an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Er promovierte 2001 mit einer Arbeit über den Vampirglauben in Südosteuropa. Seit 2008 ist er am Institut für Ost- und Südosteuropaforschung in Regensburg tätig, wo er u.a. die „Südost-Forschungen“ redaktionell betreut.
Seine Forschungsschwerpunkte sind: Phanariotenherrschaft in den Donaufürstentümern (1711-1821); Paracelsus und der Einfluss von Volksmagie und Hexenglauben auf sein Werk; Südosteuropäischer Volksglaube an Dämonen, speziell Vampire; Hexen und Hexenverfolgung, speziell im Donauraum; Kulturgeschichte der Nationalhymnen.

Foto: Kreuter, privat

Termin/e:

Dienstag, 22.3.2016, 19:30 Uhr

Kosten / Eintritt:

Eintritt 6,- Euro (3,- Euro ermäßigt)

Ort:

Planetarium im LWL-Museum für Naturkunde
Sentruper Straße 285
48161 Münster

Ansprechperson:

LWL-Museum für Naturkunde
0251/591-05

naturkundemuseum@lwl.org

Pressekontakt:

Frank Tafertshofer, Telefon: 0251 591-235, presse@lwl.org