Bahnhofsfenster von Jan Thorn Prikker in Hagen

Bahnhofsfenster von Jan Thorn Prikker in Hagen

Berliner Platz • 58089 Hagen

Im Zentrum des Stirnfensters des Hagener Bahnhofs steht der Architekt als Lehrer und Anführer der Künstler mit Buch und Zirkel. Zu beiden Seiten verteilen sich vor halbhoher Ziegelmauer Vertreter von Handel und Gewerbe: links ein Maurer und ein Eisenhüttenmann, dahinter eine Weberin, rechts ein Bauer und ein Grubenarbeiter.

© Dietrich Hackenberg

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Ein Glasfenster als Programmbild der modernen Kunst

Das große Stirnfenster im Hagener Hauptbahnhof ist von Jan Thorn Prikker 1911 für die gerade fertiggestellte Eingangshalle geschaffen worden. Jedem Reisenden, der den Bahnhof in Richtung Innenstadt verlässt, fällt es ins Auge.
Auch hier war es der Hagener Bankier Karl Ernst Osthaus, der Kosten und Mühen nicht scheute, um moderne Kunst öffentlichkeitswirksam zu inszenieren. Osthaus erhoffte sich von der Kunst im öffentlichen Raum, also auch »von diesem Werk, eine Änderung in der gesamten Kunstpflege der Behörden in Richtung auf die Moderne hin«.

Jan Thorn Prikker war gerade von Osthaus nach Hagen gerufen worden und hatte das Haus bezogen, das von Mathieu Lauweriks für ihn erbaut worden war. Ein Auftrag an so prominenter Stelle war für ihn von besonderer Bedeutung.
Das Glasgemälde ist knapp 9 Meter breit und 3,60 Meter hoch. Metallbänder und Windeisen teilen die Fläche in 156 rechteckige Felder ein. Ausgeführt wurde es von der Firma Puhl & Wagner/Gottfried Heinersdorff in Berlin.

Im Zentrum steht der Architekt als Lehrer und Anführer der Künstler mit Buch und Zirkel. Zu beiden Seiten verteilen sich vor halbhoher Ziegelmauer Vertreter von Handel und Gewerbe: links ein Maurer und ein Eisenhüttenmann, dahinter eine Weberin, rechts ein Bauer und ein Grubenarbeiter. Außerdem sind da noch eine alte Frau die schützend ihren Arm um die Schulter eines Mädchens legt und eine junge Frau in Pelzkleidung mit Skiern. Diese drei passen nicht so recht zum Thema. Nach Ulf-Dietrich Korn wird hier neben Handel und Gewerbe vielleicht noch auf die drei Lebensalter und auf die Freizeit angespielt.
Das Fenster verfehlte seine Wirkung nicht. Es wurde begeistert gefeiert und galt als wichtiger Schritt zum Expressionismus. Zugleich war es der Anfang einer neuen, monumentalen Glasmalerei. 
 


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