Das neuerbaute Waisenhaus-[fürstliche Residenz] Steele. Federzeichnung um 1840

Fürstin-Christine-Stiftung in Essen

Steeler Str. 642 – 646 • 45276 Essen

Das gebäude des Waisenhauses iet ein langgestreckter dreigeschossiger Bau aus Kohlensandstein. Die beiden repräsentativ gestalteten Wohnflügel enden in leicht vorspringenden Risaliten.

© Fürstin-Franziska-Christine-Stiftung, Essen

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Konfessionelles Waisenhaus als Machtsymbol

Für die Waisenkinder des Essener Stiftsgebiets.gründete Fürstäbtissin Franziska Christine von Pfalz-Sulzbach (1726–1776) als private Stiftung ein Waisenhaus, das heute als soziale Einrichtung mit dem Namen Fürstin-Franziska-Christine-Stiftung weiterbesteht. Von Anfang an gab es für die Stiftung, die durch die Beichtväter der Fürstin, Pater Mantels SJ und Pater Marner SJ, maßgeblich initiiert, geplant und wohl auch organisiert wurde, drei Funktionen, die das neue Haus erfüllen sollte: 1. Station einer neuen Jesuitenmission an der Grenze zur protestantischen Grafschaft Mark; 2. Waisenhaus in Konkurrenz zu dem seit 1728 bestehenden protestantischen Waisenhaus in der Stadt Essen und 3. Residenz der Fürstin, da die Abteigebäude in Essen ziemlich marode waren. Wegen des Siebenjährigen Krieges verzögerte sich der Start der Bauarbeiten an einem neuen Stiftsgebäude, bis sie schließlich 1764 begonnen wurden.

Für die Bauleitung war zunächst Hofbaumeister Kees zuständig, der auch die Um- und Neubauten am Schloss Borbeck leitete, doch alle weiteren Bauarbeiten übertrug die Fürstin 1767 dem Bauunternehmer Joseph Judas, der ein drittes Stockwerk einfügte und die Kirche vergrößerte. Es handelt sich um einen langgestreckten dreigeschossigen Bau aus Kohlensandstein. Die beiden repräsentativ gestalteten Wohnflügel enden in pavillonartig vorspringenden Risaliten.
Die in die Mittelachse der Anlage eingebaute, 1770 vollendete Kapelle bildet das Kernstück der Anlage. Auch hier ist die Mittelachse als Risalit betont. Der prächtige Giebel ist geschweift und mit Horizontalgesimsen versehen. Ein aus dem Viereck in das Achteck übergehender Turm mit dekorativer Glockenhaube schließt diesen ab. Der mit halbrunder Apsis geschlossene Kirchenraum besitzt eine qualitätvolle Ausstattung: drei Altäre sowie Beichtstühle aus dem 18. Jahrhundert. Die Altargemälde wurden vom Koblenzer Hofmaler Januarius Zick geschaffen.

Die Fürstin-Franziska-Christine-Stiftung ist heute eine private Stiftung öffentlichen Rechts, an deren Spitze ein Kuratorium steht.
 

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Waisenheim und Kapelle

4 Bilder

Seitenaltar der Waisenhauskapelle

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