Der römische Hafentempel hatte eine Höhe von 27 Metern und wurde als Ringhallentempel angelegt. Bei dieser für den Niederrhein neuartigen Bauform, tragen die auf allen vier Seiten frei stehende Säulenreihen das Dach über dem Kultraum.

Der Hafentempel von Colonia Ulpia Traiana – eine Teilrekonstruktion

Wardter Str. 2 • 46509 Xanten

Der römische Hafentempel hatte eine Höhe von 27 Metern und wurde als Ringhallentempel angelegt. Bei dieser für den Niederrhein neuartigen Bauform, tragen die auf allen vier Seiten frei stehende Säulenreihen das Dach über dem Kultraum.

© Dietrich Hackenberg

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Der Hafentempel von Colonia Ulpia Traiana - eine Teilrekonstruktion

Bei den Ausbauarbeiten des Archäologischen Parks Xanten stießen Archäologen 1977 auf die Fundamentplatte eines Tempels und legten sie vollständig frei. Anhand des im Fundament verbauten Holzes konnte die Anlage in das 2. Jh. n. Chr. datiert werden. Die Platte von 24x36 Metern besteht aus einem 14000 Tonnen schweren Gussmauerwerk aus Basalt und Grauwacke, die lagenweise verfüllt wurden und hat eine Stärke von über zwei Metern.

Auf der Platte haben sich die Abdrücke der Säulen und der aufliegenden Fundamentquader erhalten. So konnte in den 1980er Jahren eine Rekonstruktion des aufgehenden Mauerwerks realisiert werden. Die Teilrekonstruktion wurde auf einem drei Meter hohen Podium vorgenommen. Unter diesem befindet sich, für den außenstehenden Betrachter verborgen, weiterhin die Fundamentplatte an ihrem Originalstandort. Über ihr ist als eine Art Halle der Tempel so aufgebaut worden, dass die historische Fundamentplatte für Besucher zugänglich ist. Die Rekonstruktion hat damit auch die Funktion eines Schutzbaues für das unter ihr liegende Original.
Beim Hafentempel befanden sich auf den Stirnseiten je sechs und auf den Längsseiten je neun Säulen. Er war als Ringhallentempel angelegt, eine Bauform, bei der auf allen vier Seiten freistehende Säulenreihen das Dach über dem eigentlichen Kultraum tragen. Dank auf dem Gelände sichergestellter steinerner Bruchstücke steht fest, dass für den Hafentempel korinthische Säulen verwendet wurden. Bei der Rekonstruktion ist eine der Säulen mit Farbe angestrichen worden, um zu zeigen, dass die Anlage wohl keineswegs weiß (also steinfarben), sondern bunt war. Die Marmorfunde reichten nicht aus, um Wand- und Bodengliederungen genauer zu bestimmen. So ist das rekonstruierte Modell eine Hypothese, die auf Parallelen in Rom wie dem Mars-Ultor-Tempel auf dem Augustusforum beruht. Die um den Bezirk angepflanzten Hecken markieren die ursprüngliche Größe des Areals (68 x 94 Meter), das mit Säulengängen umgeben war.

Bis heute ist unklar, für welchen Gott der Hafentempel errichtet worden war. Es sind weder schriftliche noch archäologische Hinweise erhalten, die eine Bestimmung zulassen würden. Gemutmaßt wurde, es könnte hier der Kriegsgott Mars oder der vergöttlichte Traian verehrt worden sein. Den Namen „Hafentempel“ erhielt die Anlage wegen ihrer Lage am ehemaligen Hafen.
 

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