Die Abtei Werden begründete wesentliche Strukturen im heutigen Ruhrgebiet. Die ältesten Teile des Besitzes liegen im nördlichen Rheinland und den heutigen Niederlanden; von hier aus wirkte die Abtei missionarisch in Westfalen. Die Besitzverteilung änderte sich später durch einen flächenmäßig großen westfälischen Zugewinn grundlegend. Das Kloster war von Anfang an, bis heute, Pilgerort für das Rheinland und Westfalen.

Das genaue Datum der Klostergründung ist ungewiss, aber Bischof Liudger suchte seit 793 einen geeigneten Bauplatz für ein neues Kloster und 801 wurden die Reliquien Christi und Mariens in das zum größten Teil fertiggestellte Kloster transloziert. Vermutlich 801 begann Liudger mit dem Bau einer ersten Klosterkirche, der St.-Salvatorkirche, die 812 in einer Urkunde erwähnt wird.

Grabungen im 20. Jahrhundert ergaben, dass der erste Bau Liudgers bereits eine dreischiffige Anlage von 31 Metern Länge war. Abt Gero ließ im 11. Jahrhundert eine Außenkrypta errichten, die nun das Grab des Bischofs Liudger, das bisher, auf dessen Wunsch, östlich vor den Mauern der Kirche gelegen hat, in die Kirche mit einbezog. Es handelt sich um eine dreischiffige Hallenkrypta, die einen liturgischen Raum hinter dem Ludgerusgrab schafft. Nach einem Brand wurde die Kirche im 13. Jahrhundert völlig neu gebaut. Es entstand ein dreischiffiger Bau mit Dreiapsidenschluss im Osten, wobei die Mittelapsis polygonal, die Nebenapsiden gerade abschließen. Der Bau besitzt nun sowohl im Lang- als auch im Querhaus Kreuzgratgewölbe und über der Vierung einen Vierungsturm.