Kleine Taten - große Wirkung
Sechs Schüler erhalten den Robin-Szesny-Preis für Zivilcourage
DATTELN. (MG) "An der Busplatte in Marl sind die auf mich, draufgegangen", er zählt die zwölf Jahre. alte Chantal wie sie von älteren Mädchen grundlos attackiert wurde, Damals ging ihre Mitschülerin Rebecca Schlickmann mutig dazwischen, stellte sich schützend vor sie. Dafür erhielt die 12-Jährige von der Heinrich – Kielhorn-Schule in Marl jetzt den Robin-Szesny-Preis für Zivilcourage.
Insgesamt wurden gestern fünf Schüler von der Emscher – Lippe-Gruppe des „Verbandes Sonderpädagogik eV." ausgezeichnet: Pinar Tay (Friedrich – Fröbelschule Oer-Erkenschwick), Rudolf Spielmann und Dominik Weiß (Erich – Kästner-Schule Haltern), Miriam Bleeker (Raphaelschule Recklinghausen), Beyzanur Ay (Löchterschule, Gelsenkirchen und eben Rebecca Schlickmann. Sie alle bekamen eine Urkunde, eine Medaille und ein kleines Geschenk - und zwar im Rahmen einer Kanal-Tour mit der ehemaligen Flussfähre ,,Der Reservist".
Gerade die „leisen" Taten sind so wichtig
Der Preis für ;,Mut, Lebens mut und soziale Verantwortung der „Förderschule" wurde zum fünften Mal vergeben. Ins Leben gerufen worden sei er, weil in der Öffentlichkeit damals ausschließlich Negatives aus den Schulen Schlagzeilen gemacht habe, erläutert Jury-Mitglied Michael Röder (Herten). „Da haben wir uns gedacht: Es passiert dort doch auch so ungeheuer viel Positives" - und dass all diese vielen kleinen Beispiele für vorbildliches Sozialverhalten auch einmal in den Blick punkt gerückt werden müsst en.
Deshalb also die Auszeichnung. Benannt ist sie nach Robin Szesny - einem jungen, der 1994 im Alter von zehn Jahren gestorben ist. ;,"Bis zum Sterbebett wollte er lernen, er hat darin immer einen Sinn gesehen", schwärmt Michael Röder vom „unglaublichen Lebensmut" und der „extrem positiven Einstellung" des Jungen: „Er war stärker als wir alle um ihn herum."
Mit dem Preis Sollen gerade auch die „kleinen" und „leisen" Taten von jungen Menschen gewürdigt werden. So wie die von Miriam Bleeker. Die 16 -Jährige kümmert sich um die Hühner, die auf dem Gelände der Raphaelschule untergebracht sind.' "Ich mache den Stall sauber und füttere sie. Die fressen mir aus der Hand." Selbst in den Ferien schaue sie nach den Tieren: „Dafür bekomme ich dann sogar den Schlüssel". Als sie hörte, dass sie für ihr Verantwortungsbewusstsein einen Preis bekommt, ,,war ich echt sprachlos" sagt sie.
Für ihren ehrenamtlichen Einsatz wurden Dominik Weiß und Rudolf Spielmann ausgezeichnet. Sie engagieren sich beim Deutschen Roten Kreuz, indem sie etwa Sanitätsdienste leisten und Blutspendeaktionen unterstützen. Zudem arbeiten sie an ihrer Schule als Streitschlichter. „In ihrem Alter gibt es nicht viele, die sich ehrenamtlich engagieren" lobt ihr Lehrer Stefan Betting. Die Freunde machen alles zusammen – sogar Preise gewinnen.
MZ v. 12. Juni 2010