Demenz ist aus 2 lateinischen Wortteilen zusammensetzt. Die 1. Silbe „de“ bedeutet „weg“ und „mens“ bedeutet „Geist, Verstand“. Die Bezeichnung ist jedoch oft nicht korrekt, da viele der Betroffenen nicht „ohne Verstand“ sind. Das Leitsymptom ist zwar eine Gedächtnisstörung, jedoch liegt häufig keine Bewusstseinseintrübung vor.
Die Ursachen und Auslöser einer Demenz können sehr unterschiedlich sein. Sie richten sich danach, welche Art von demenziellem Syndrom vorliegt. Hier nur einige Möglichkeiten:
- Gefäßveränderungen im Gehirn
- Verletzungen des Gehirns (z. B. Schädel- Hirn-Trauma)
- übermäßiger Alkoholgenuss
- Erkrankungen (z. B. Morbus Parkinson)
- Plaquebildung zwischen den Nervenzellen.
Häufig ist das Auftreten von kognitiven Defiziten erkennbar. Bei der Gedächtnisstörung muss mindestens eine der folgenden kognitiven Einschränkungen vorhanden sein:
- Aphasie (Sprachstörung mit hirnorganischen Ursachen)
- Apraxie (Unfähigkeit, motorische Handlungen auszuführen, obwohl die Aufgabe verstanden wird und die motorischen Funktionen unversehrt sind)
- Agnosie (Unvermögen, Gegenstände zu erkennen oder zu identifizieren)
- Beeinträchtigung der Exekutivfunktion (Planen, Einhalten einer Reihenfolge sind nicht mehr möglich)
Bei den Symptomen wird zwischen Primär- und Sekundärsymptomen unterschieden. Primärsymptome sind Symptome, die unmittelbar durch die Demenz verursacht werden. Sekundärsymptome sind die Folgeerscheinungen einer demenziellen Erkrankung. Das Leitsymptom ist jedoch immer die Gedächtnisstörung, die je nach Dauer und Schwere der Erkrankung mehr oder weniger stark ausgeprägt ist. Wie schwer die Beeinträchtigung des betreffenden Bewohners ist, können Sie anhand der folgenden Schweregrade ermitteln.
Anzeichen einer Demenz ist eine langsam fortschreitende Minderung der geistigen Leistungsfähigkeit. z. B.:
- Gedächtnis
- Orientierung
- Denkvermögen
- Sprachverständnis
- Aufmerksamkeit
- Sprachlicher Ausdruck
In diesem Stadium bleiben die Symptome für Außenstehende und Pflegekräfte oft unbemerkt. Folgende Symptome können auftreten:
- Die Merkfähigkeit lässt zunehmend nach.
- Die Speicherung von neuen Informationen (Kurzzeitgedächtnis) ist nicht mehr möglich.
- Die Durchführung von komplexen Tätigkeiten fällt schwer.
- Die Lücken in der Wortfindung und im Ausdruck werden größer.
- Das Denkvermögen, die Schlussfolgerungen und die Beurteilungen von Sachverhalten sind beeinflusst.
- Die Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit lassen merklich nach.
- Die Orientierung in vertrauter Umgebung ist gut.
Die im 1. Schweregrad beschriebenen Einschränkungen sind in diesem Stadium häufig sehr ausgeprägt. Bestimmte Bereiche des Lebens (z. B. Autofahren) können nicht mehr bewältigt werden. Folgende Symptome klassifizieren dieses Stadium:
- Das Behalten von Namen vertrauter Personen fällt schwer.
- Die Angehörigen werden häufig nicht mehr erkannt.
- Aktivitäten des täglichen Lebens erfahren massive Einschränkung, z. B. die Körperpflege und das An- oder Auskleiden.
- Die Bewegungsabläufe werden unpräziser und unkoordinierter.
- Die örtliche Orientierung lässt immer mehr nach.
- Es treten plötzliche Stimmungswechsel auf.
In diesem Stadium ist eine selbstständige Lebensführung völlig unmöglich. Die Betroffenen sind vollständig von den Pflegekräften und den Familienangehörigen abhängig. Sie reagieren jedoch positiv auf Berührungen und vertraute Stimmen. Zu den hochgradigen Störungen der geistigen Leistungen kommen jetzt körperliche Symptome hinzu. Folgende Erscheinungen können auftreten:
- vornübergeneigter, schleppender und kleinschrittiger Gang, später ist Gehen nicht mehr möglich
- Blasen- und Darminkontinenz, Verlust von Fähigkeiten wie Lächeln, Schlucken etc. Schluckstörungen
- schwere Sprachprobleme, Sprachzerfall
Vaskuläre Demenz Diese Form der Demenz wird durch viele kleine, zum Teil unbemerkte Schlaganfälle verursacht. Dadurch kommt es zu einer Unterbrechung der Durchblutung bestimmter Hirnbereiche. Diese betroffenen Gehirnabschnitte sind besonders für die Kontrolle des Gedächtnisses, der Sprache und der Lernfähigkeit verantwortlich. Obwohl sich die von Person zu Person und über die Zeit hinweg erheblich unterscheiden können, treten bei den meisten Betroffenen Sprachprobleme, Stimmungsschwankungen, epileptische Anfälle und Lähmung einer Körperhälfte oder der Arme und Beine auf. Schlaganfall und Herzinfarkt entstehen durch eine dauerhafte Schädigung der Blutgefäße. Negative Umstände oder Verhaltensweisen, die die Entstehung bzw. das Fortschreiten dieser Erkrankungen vorantreiben (so genannte Risikofaktoren), sind:
- Deutlich erhöhte Blutfette (Cholesterin),
- Rauchen,
- Zuckerkrankheit (Diabetes),
- Bluthochdruck,
- Fettleibigkeit (Adipositas) und
- Bewegungsmangel.